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Eine alte, verfallende Klosterruine im abgeschiedensten Teil Spaniens scheint Virginia genau der richtige Ort zu sein, um ein bisschen vor sich hin zu schmollen, weil ihr Freund Roger, mit dem sie eigentlich eine Campingtour unternehmen wollte, augenscheinlich Gefallen an Virginias Freundin Betty fand, die sie durch Zufall im Hotel trafen und kurzerhand zur Campingtour mitnahmen. Pikanterweise hatten Virginia und Betty auch einmal was miteinander, damals, als beide noch züchtige Klosterschülerinnen waren - natürlich wirbelt das Virginias Gefühle noch einmal extra doll durcheinander. Aber keine Sorge, genau im richtigen Augenblick, bevor eine anstrengende Dreiecksgeschichte beginnt, steigen die eigentlichen Bewohner der Klosterruine aus ihren Gräbern, und zwar eine Horde bösartiger, blutgieriger Zombie-Tempelritter, und die machen der schönen Virginia schnellstens den Garaus. (Schließlich ist das hier ein spanischer Kulthorror-Streifen und kein französischer Problemfilm!). Roger und Betty machen sich bald auf die Suche nach ihrer Freundin, und als sie erfahren, daß diese ein grausiges Ende gefunden hat, beschließen sie, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Was für ein Glück, daß auch Virginia umgehend wieder zum Leben erwacht und sich ihrerseits auf die Suche nach ihren Freunden macht...
Seit ich diesen Film seinerzeit bei HILDE'S WILDER HORRORSHOW auf RTL im Nachtprogramm sah (ach, Hilde, wo haben sie Dich bloß hinversetzt...?), steht er für mich wie kein zweiter für kultigen, trashigen Horror at its best! Wunderschöne Frauen in Hotpants, die von langfingrigen, knöchernen Tempelrittern durch Spanien gejagt und ausgesaugt werden - alte, verwirrte Professoren, die schreckliche Dinge aus der Vergangenheit enthüllen - ein grandioser Leichenschauhaus-Wärter, der nix besseres zu tun hat, als bei einer Leichen-Identifizierung erstmal die falsche Tote aufzudecken ("Oh, das ist sie ja gar nicht.") - und die wirklich großartigen Zeitlupen-Sequenzen der reitenden Templer - all das macht DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN zu einem wahren Klassiker des Horror-Films, der allen Trashigkeiten zum Trotz von Zeit zu Zeit sogar echt gruselig ist. Wer die uncut-Version mit teilweise nachsynchronisiertem neuen Material besitzt, kann sich außerdem an der fabelhaft schrottigen Neu-Synchro erfreuen ("Was ist das?" - "Das ist Rrrrrum!").
Fazit: Für den echten Horror-Fan ein Muss! Großartig!

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