Die Nacht der reitenden Leichen
Des Nachts, wenn die Turmuhr schlägt, erwachen sie aus ihren Gräbern und reiten aus um ein paar Jungfrauen zu ermorden. Hier ist von niemand anderem die Rede als von den legendären Tempelrittern! Im Mittelalter hat der Templer-Orden (laut Film) grausame Taten begangen, bevorzugt das Trinken von frischem Jungfrauen-Blut um damit ewiges Leben zu erlangen. Und tatsächlich, jede Nacht wandeln sie unter den Lebenden… Roger, Virginia und Betty, die gerade in den Urlaub unterwegs sind haben davon keine Ahnung. Doch dies soll sich bald ändern, denn die schöne Virginia (und wenn ich schön schreibe, meine ich es auch so) verlässt verfrüht den Zug weil sie auf Betty eifersüchtig ist und irrt nun durch eine verlassene Gegend. Da kommt ihr eine alte Burg gerade recht, in der sie die Nacht verbringen kann. Nur dumm, dass es sich bei dieser Burg um die Behausung der reitenden Leichen handelt und so beginnt der Horror auch schon...
Dieser Film ist ein Paradebeispiel für den klassischen Horrorfilm. Was könnte kultiger sein als nebelige Friedhöfe, alte Burgen, wackelnde Grabsteine aus denen Skeletthände kriechen und ein paar untote "Bloodsucking Knights". Zwar gibt es hier einige Szenen in denen mehrere Minuten lang nur Landschaft gefilmt wird o.Ä. doch wird es nicht langweilig, da es gelingt traditionelles Grusel-Feeling aufzubauen. Auch wird jedes Klischee bedient das es im Horror-Genre gibt, von Jungfrauenopferung bis zum ständigen umfallen bei einer Verfolgungsjagd ist alles dabei. Natürlich kommt auch ein Klassiker wie dieser nicht um ein Bisschen Trash herum, es gibt also einiges was durchaus zum Lachen anregen darf, z.B. den kauzigen Sadisten in der Leichenhalle, die Lesbenszene (absolut sinnlos für die Handlung des Films aber schön anzusehen...) und sogar eine brutale Vergewaltigung.
Da das Motto der Templer offenbar "Stirb Langsam" lautet und sie ihre Opfer gerne in aller Ruhe ausschlürfen oder mit dem Schwert schlagen bekommt man hier auch herrliche Morde zu sehen. Aber das bedeutet keinesfalls dass der Film lächerlich wäre, zwar ist er teilweise belustigend aber auch gut gemacht. Wenn man bedenkt dass es sich um einen europäischen Zombiefilm von 1971 handelt, muss man zugeben dass die Leichen hervorragend gemacht sind. Wer auch noch über ein paar Logikfehler (bärtige Skelette, Kleidung die nicht verbrennt obwohl die Frau die sie trägt in Flammen steht etc.) hinwegsehen kann und sich von den schlecht neu synchronisierten Szenen den Film vermiesen lässt muss ihn unbedingt sehen. Auch könnte man erwähnen dass es ein paar blutige Effekte gibt, die sich sehr gut in die Gruselstimmung einfügen. Fazit: Dieser "moderne Klassiker" ist jedem zu empfehlen weil er einfach Spass macht und einer der besten Filme seiner Art ist.