Der Polizist Holloway und einige andere Beamte treffen an einem vermeintlichen Tatort ein und finden dort die übel zugerichteten Leichen des wohlhabenden Geschäftsmanns Peter Walker und eines seiner Angestellten vor... und im ersten Stock der Luxus-Villa zudem auch noch Walkers unter Schock stehende Ehefrau Caroline, die kaum ansprechbar ist und mit einem blutigen Messer herumhantiert. Kurioserweise hatte diese kurz zuvor noch selbst die Polizei per Notruf alamiert und dabei wohl zugegeben, ihren Ehemann ermordet zu haben, woran sie sich nun aber angeblich nicht mehr erinnern kann. Die ermittelnden Beamten setzen schnell den Psychologen Dr. Ellis auf den Fall an, bei dem es sich um einen Experten auf dem Gebiet der Hypnose handelt. Dieser soll nun klären, ob Carolines Amnesie echt ist oder ob sie nur markiert, um einer Verurteilung zu entgehen. Die Therapie-Sitzungen, bei denen so manche verdrängte Erinnerung an den (wohl doch nicht so) heilen Ehe-Alltag wachgerufen wird, fördert schließlich ganz Erstaunliches zutage... "Murder in Mind" ist der kolossal gescheiterte Versuch eines Psycho-Thrillers, der eine an sich recht taugliche Prämisse mit Schmackes gegen die Wand fährt, denn innerhalb der unkonkreten Inszenierung von "Highlander 3"-Regisseur Andrew Morahan werden die Ereignisse leider nur sehr vage dargereicht und bleiben für den Zuschauer kaum greifbar... und damit im Endeffekt auch ziemlich egal. Die Spannung ersäuft da schnell im Wust Seifenopern-artiger Szenen, die da während der Hypnose-Sitzungen aus dem Unterbewusstsein der Protagonistin emporsteigen und die kaum dazu angetan sind, für genregerechtes Entertainment zu sorgen. Zum Schluss hin wird es dann gar so richtig abstrus und verwirrend und die bis dato valide Krimi-Handlung mündet in eine Auflösung, die vorne und hinten keinen gescheiten Sinn ergibt und letztendlich mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet. Gegen soviel Wirrnis kommen dann auch die namhaften Darsteller nicht mehr an, die tatsächlich durch die Bank mit ihren Performances neben der Spur liegen und keinesfalls dafür sorgen, dass man "Murder in Mind" noch irgendwie für voll nehmen könnte. Am schlimmsten trifft es da noch Mary-Louise Parker in der Rolle der potenziellen Mörderin, der man ihrer zweifellosen Attraktivität zum Trotz doch irgendwie jeden Funken Sex-Appeal ausgetrieben hat... und während die Nebendarsteller-Riege zumindest noch exaltiert aufspielen darf, kann man sich bei ihr nie so wirklich sicher sein, ob das Drehbuch sie nun in Richtung "Femme Fatale" oder "Opferlamm" zu drücken versucht, weswegen sie folglich aus ihrem Part auch mal überhaupt nichts machen kann. Fazit: Trotz Hitchcock'scher Anleihen und Hypnose-Gedöns ziemlich versemmelt und beileibe kein zweiter "Schatten der Vergangenheit". Ach ja, einen ganz argen Regie-Fehler, der mich beim Ansehen gebeutelt hat wie nix Gutes, weil er so augenfällig ist, dass man ihn einfach nicht übersehen kann, möchte ich doch noch kurz erwähnt haben: Während der Hypnose-Sessions beim ollen Doktor ändert sich als Gestaltungs-Kniff, um den Trance-Zustand der Protagonistin zu verdeutlichen, die Licht-Stimmung im Therapie-Zimmer und die Nebel-Maschine dunstet die Kulisse zu. Währenddessen hockt der von Jason Scott Lee gemimte Cop Holloway im Nebenraum und beobachtet die Sitzung per Live-Übertragung auf einem Bildschirm... komplett mit Grusel-Atmo und Rauchschwaden, obwohl der Behandlungs-Raum auf seinem Monitor doch eigentlich "normal" ausgeleuchtet sein müsste, oder etwa nicht...? Oh je...
2/10