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LAND OF THE FREE - TÖDLICHE IDEALE

Mit LAND OF THE FREE haben wir einen passablen PM-Actioner der Kategorie: „Im TV anschauen ist OK, aber in die Sammlung stellen will man ihn dann irgendwie doch nicht!“…

Frank Jennings (Jeff Speakman) ist treusorgender Familienvater, Meister aller asiatischen Kampfsportarten und darüber hinaus noch erfolgreicher Wahlkampfleiter. Sein Arbeitgeber Aiden Carvell (William Shatner) kandidiert gerade für den kalifornischen Senatorenposten, wobei er laut aktuellen Umfragen - und dank Franks ausgezeichneter Arbeit - an der Spitze des Wahlkampfes liegt.
Ein alter Freund vom CIA steckt Jennings, dass die Reden seines Arbeitgebers nichts als leere Versprechungen sind und mit seinen Wahlkampfgeldern rechtsradikalen Gruppen finanziert werden. Lügende und rassistische Politiker - wo gibt es denn so was? Jennings schnüffelt in Carvells Akten und entdeckt tatsächlich belastendes Material, welches er dem CIA großzügigerweise zur Verfügung stellt.
Gegen Carvell wird Anklage erhoben, doch von einem korrupten CIA-Agenten erfährt er, dass Jennings die entsprechenden Beweise geliefert hat und zudem als Kronzeuge gegen ihn aussagen will. Jennings und seine Familie gehen ins Zeugenschutzprogramm, doch - wie im Filmgeschäft üblich - kommt dies dem Aufmalen einer Zielscheibe auf den Rücken gleich…

Die gute Nachricht vorweg: Im Jahre 1998 machte man bei PM Entertainment noch einmal richtig Kohle locker! Diese floss dann aber hauptsächlich in den Actionknaller RECOIL… LAND OF THE FREE bekam zumindest noch eine anständige Verfolgungsjagd spendiert!

Die Flucht der Familie Jennings in einem Schulbus erinnert mit einigen fetten Crashs noch einmal an die schöne Zeit, in der ein PM-Film mit solchen Szenen begannt, weitermachte und auch endete! Ein Wagen, der beim Überschlag noch ein Sofa vom Dach eines parkenden Wagens reißt; ein Jeep, der einen Ganoven überrollt und einen Querflug in Richtung andere Fahrbahn startet; ein Überschlag, bei dem der Wagen noch ein Boot auf das Dach geschnallt bekam… man merkt schon, abseits der Autostunts gibt es hier nicht viel zu erzählen!

Jeff Speakman - der Alec Baldwin des PM-Films - hat nur wenige Kampfeinlagen zu meistern, darf ein paar Schüsschen abfeuern und ein paar Sprengladungen legen… Gary „RECOIL“ Daniels und seine Artgenossen hätte diesen Gegner in der Luft zerfetzt!

Nun wollen wir aber nicht allzu viel meckern, denn zumindest lässt die solide Story den Film konsumieren, ohne dass es peinlich wird! Auch die Stock Footage-Polizei hat kein PM-Altmaterial ausmachen können, obwohl ich mich bei dem Fernsehbericht über Carvells rechtsradikale Schützlinge nicht zu 100% festlegen will…

Das Finale geht dann wieder gar nicht: Lustlos jagt Speakman das Landhaus seines Gegners in die Luft, flüchtet eine halbe Ewigkeit vor einem Hubschrauber und nach dessen Sprengung versenkt er den bösen Senatorenanwärter beinahe versehentlich im Kiesteich! Das andauernde patriotische Gedudel während der Actionszenen geht übrigens genauso wenig!

Wegen einer soliden Story, einer herausragenden Verfolgungsjagd und mit Berücksichtigung, dass dies der letzte am Stück schaubare PM-Film war, kann man sagen: Gerade noch Durchschnitt! PM und Speakman haben später noch RUNNING RED und HOT BOYZ nachgeschoben, über die wir wohl besser gleich den Mantel des Schweigens ausbreiten…

5/10 Punkten, diBu!

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