Review

"Red Dawn" mag vielleicht für die gesamte Darstellerriege, welche u.a. aus Charlie Sheen, Patrick Swayze, Powers Boothe oder aber auch Jennifer Grey bestand, das Sprungbrett in eine grandiose Karriere gewesen sein, jedoch konnte John Milius (Regisseur), zumindest bei mir, mit diesem an Pathosgehabe kaum zu übertreffenden Kriegsfilmchen keine großartige Punktlandung hinlegen.

Eine noch hanebüchenere Story hätte man diesem Streifen wohl nicht verpassen können: Eines Tages landen russische und kubanische Fallschirmspringer vor einer Schule mitten in der Kleinstadt Calumet, in Colorado - damit beginnt der Dritte Weltkrieg.
Ein paar halbstarke jugendliche Schüler, u.a.
Patrick Swayze und Charlie Sheen, können sich in die Berge absetzen. Von dort aus beginnen sie, die Invasoren zu bekämpfen.

Mal abgesehen davon, dass dieser Plot, wie oben schon erwähnt, totaler Murks und auch ein wenig dreist ist, kann sich die Umsetzung dennoch einigermaßen sehen lassen.

Zwar liefert keiner der Jungdarsteller eine Glanzleistung ab, jedoch ist dies auch nicht von Nöten, denn hier geht es um reine Unterhaltung. Bemerkbar macht sich dies vor allem auch dadurch, dass sich der Film zu keiner Zeit wirklich ernst nimmt und nie unnötig aufgesetzte Dramatik auffährt, bis auf zwei Ausnahmen gegen Ende, als sich natürlich einer als Verräter entpuppt und der ein oder andere der jungen Partisanen stirbt, und natürlich das Ganze mit dramatischer Musik und patriotischem Gerede a la "Ich hab's für mein Land getan" untermalt - aber das kann man noch einigermaßen ertragen.

Mäßig bis gut inszenierte Actionszenen zieren den Verlauf des Films in regelmäßigen Abständen, in denen zahllose Konvois oder russische Lager überfallen und im Vorbeigehen platt gemacht werden. Auf Dauer wird das ein wenig langweilig, da es kaum Abwechslung gibt und allein die Tatsache, dass es einer Handvoll Halbstarker unmöglich wäre, ausgebildete russische Soldaten so dermaßen auseinander zu nehmen, stört den Unterhaltungswert ungemein. Allerdings lässt der Film auch in seinen Handlungssträngen kein Logikloch aus: Beispielsweise habe ich mich die ganze Zeit über gefragt, woher die jugendlichen Partisanen die Informationen über mögliche Konvois, die durch die Berge führen, bekommen!?
Und seit wann sind schon Jugendliche echte Waffenexperten, die keine Probleme mit dem Halten eines MG's haben und locker-flockig einhändig herumballern können!? Wahrscheinlich lernen die Amerikaner das schon in der Grundschule, wer weiß.

Hier wurden Charlie Sheen, Patrick Swayze und alle anderen jungen Darsteller, die allesamt eine großartige Karriere auf die Bühne gebracht haben, unnötig in einem ultradummen, vor Pathos triefendem Action-Kriegsfilm verheizt, welcher zusätzlich unfreiwillig komisch und lächerlich wirkt. Kann man nicht mal als solide Unterhaltung für Zwischendurch bezeichnen!

Insgesamt sehr schwache 4 Punkte.

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