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Eine kleine Truppe jugendlicher Amerikaner im Kampf gegen russische Invasoren.

Diesem Film verdanken die Amerikaner das PG-13 rating, da der Film für das reguläre PG rating zu brutal war, aber ein R rating bedeutet hätte, eine ganze Menge junger Amerikaner von diesem sehr patriotischen Stück Kino auszuschließen. In Deutschland schlugen die Wellen beim Erscheinen des Films typischerweise sehr hoch, Entrüstung an allen Fronten, wie kann man nur Jugendliche im Krieg zeigen, die dann noch Spaß an der Sache haben ? Nun, seit jeher schreckt das amerikanische Kino vor nichts zurück, und man weiß auch, daß John Milius, der Regisseur dieses Films, ein ultranationaler und rechtskonservativer Amerikaner ist, der seinem Volk mit diesem heroischen Machwerk ein patriotisches Denkmals setzen wollte. Die Grundaussage ist von Anfang an klar, zumal Amerika aufgrund politischer Wirrungen alleine gegen den Feind antreten muß: wir sind Amerikaner, und auch, wenn wir alleine sind, wir halten zusammen und werden immer siegen!

Ekelig, so etwas...der Film nun, ohne das Drumherum, hat eigentlich ein spannendes Sujet. Was macht man, wenn man einer Übermacht ausgesetzt ist, die vor nichts zurückschreckt? Wehrt man sich, oder läßt man sich internieren, um jämmerlich zugrunde zu gehen? Als sich Kubaner und Russen zusammentun und, nach einigen gezielten Atomschlägen ( die man nicht sieht ) in Amerika einmarschieren, trifft dies die Bewohner des Ortes Calumet, der als Beispiel für die Invasion herhält, völlig unverhofft. Einigen Jugendlichen gelingt gerade noch die Flucht in die Wälder und Berge, wo sie sich verschanzen und unter dem Namen Ihres Collegeteams, Wolverines, mit Guerillaangriffen gegen die Besatzer zuschlagen. Einige Monate können sie durchhalten, doch die Übermacht ist zu groß, und so wird die kleine Truppe zunächst demoralisiert und dann dezimiert. Nur zweien gelingt schließlich die Flucht ins sogenannte „Freie Amerika“, aber allen wird nach dem ende des Krieges für ihren Heldenmut und Widerstand ein Denkmal gesetzt.

Darf man so etwas eigentlich gut finden? An der amerikanischen Kinokasse war „Red Dawn“ ein großer Erfolg, der Amerikaner sieht gerne patriotisches Heldengut. Abgesehen davon ist der Film aber durchweg spannend, zumal die Jugendlichen nichts übermenschliches vollbringen. Einige Schauspieler stehen hier am Beginn ihrer Karriere, Patrick Swayze und Charlie Sheen beispielsweise, und machen ihre Sache nicht schlecht. Temporäre Unterstützung gibt Powers Boothe als Colonel der Army, findet aber einen schnellen, wenngleich heldenmütigen Tod. Spezialeffekte sind nicht zu erwarten, hier und da eine Explosion, die Action bewegt sich im Feld normaler Schußwechsel. Aber man fiebert die ganze Zeit mit, zumal es auch keine lange Einführung gibt, gerade noch Schule, zack, sind die Russen da – deren Anführer sieht übrigens so aus wie Vladimir Klitschko. Und natürlich steckt in jedem von uns ein kleiner Pfadfinder, der so ein Abenteuer gerne einmal mitgemacht hätte. Da wir das aber nicht können, freuen wir uns mit den Helden auf der Leinwand und hätten eh alles viel besser gemacht...wenn man die bedenkliche Tendenz des Films beiseite läßt: 7/10.

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