Review

"Die Saat der Angst" wird in diesem spanischen Thriller von zwei Midlife-Crisis-geplagten Schwestern gesät, welche ein kleines Hotel betreiben und unsittliche Touristinnen in´nem Weinbottich verschwinden lassen. Genretypisch und passend zur Thematik ist das ganze mit´ner Prise Sex aufgepeppt, wobei besonders Esperanza Roy (bekannt aus einigen Franco-Streifen) mal wieder ausgiebig ihre Reize präsentieren kann. A pro pos Sex: zwar verstehen sich die mordenden Schwestern als Werkzeuge Gottes, doch in Wirklichkeit lässt sie sexuelle Frustration zur Tat schreiten. So lässt die Szene, in der Aurora Bautista sich heimlich an in einem Fluss badenden Jünglingen aufgeilt, erkennen, dass Regisseur Eugenio Martin hier wohl die bürgerliche Doppelmoral hat anprangern wollen. Technisch hat er zudem weit mehr auf dem Kasten als Kollegen a la Leon Klimowsky oder Carlos Aured, nur leider hat er hier den Spannungsbogen über weite Strecken sträflich vernachlässigt. Der Film ist nämlich nie wirklich unheimlich oder nervenzerrend; es geht sehr gemächlich zu. Die schönen Sets und die beschwingte Musikuntermalung tun dazu ihr übriges und animieren den Zuschauer eher zum Relaxen als zum Gruseln. Abgesehen von einigen makabren Details wie dem in der Suppe gefundenen Auge dürfte "Die Saat der Angst" für Fans moderner Horror-Schocker ergo nur einschläfernd wirken. Wer hingegen an leicht trashiger mediterraner Thriller-Kost a la "Cannibal Man" Gefallen findet, kann ruhig mal einen Blick riskieren.

Details
Ähnliche Filme