Review

Nightbeep


„Transmutations“ aus dem Herzen der 80er, aus dem Kopf bzw. vom Papier eines gewissen Clive Barker, von Regisseur George Pavlou, der mich ein Jahr später mit „Rawhead Rex“ sehr solide unterhalten sollte, alles geht in die „Cabal“-Richtung mit einer entstellten Untergrundgesellschaft (selbst wenn die Gründe für die Mutationen hier ganz andere sind), ein Held auf der Suche nach einer verlorenen Flamme/Prostituierten - eigentlich war auch für „Transmutations“ genug angerichtet, um eine frühe, krachende Verfilmung eines Barker-Stoffes zu werden. Doch dabei kam dann ein matschiges Unding heraus, dass vor allem Barker selbst derart missfallen und aufgeregt hat, dass das indirekt dazu führte, dass er niemand anderen als sich selbst für den „Hellraiser“-Regieposten zulassen sollte...

„Underworld“ aka „Transmutations“ stinkt jedoch nicht nur gegen den Meilenstein um Pinhead ab, auch gegen „Rawhead Rex“ vom selben Regisseur sieht er keine Schnitte. Man kann es schwer anders sagen, aber diese filmische, verkümmerte Missbildung ist schlicht stellenweise bahnbrechend langweilig bis unbrauchbar. Ein klasse 80er-Score, solide Masken und die Atmosphäre des Jahrzehnts voller blauer Lichter, kaltem Nebel und wunderschön-hässlicher Mode können für meinen Geschmack noch etwas retten. Vor allem der Musik habe ich liebend gerne gelauscht, vom pulsierenden Track über den Abspann bis zurück zum sehr dichten, intensiven Anfang mit Synthies, Soft-Rock-Powerballaden und sphärischen Klängen. Das Ding hätte ich schon gerne auf Vinyl, allgemein würde ich „Transmutations“ eine ordentliche Wiederentdeckung und vor allem Restauration gönnen. Vielleicht wäre dann mit mehr Schärfe, Durchblick und Schauwerten meine Meinung auch nicht ganz so „Daumen runter“. Doch im Grunde wird auch mit einer perfekten 4K-Restauration aus Biomüll kein Vier-Sterne-Menü. Gerade den naheliegenden Vergleich mit dem später gekommenen „Nightbreed“ kann diese schattige Pampe kaum entgehen und noch weniger gewinnen. Dazwischen liegen Welten. „Transmutations“ ist matschig, wirr und vorhersehbar, gerade was die Sympathieschwankungen betrifft. Zudem ist unser Held interessant wie eingeschlafene Füße, die Action läuft nur nebenbei und die wenigen Dialoge wirken hölzern ohne Ende. Der Film ist im besten Fall noch weird, im schlechteren Fall pure Zeitverschwendung. Die Idee an sich gibt Einiges her, vielleicht wäre so ein Fall mal perfekt für ein Remake, da es quasi nur besser werden kann - doch diese Version hier muss man sich echt nicht geben. 

Fazit: wenn man die 80er und Barker mag, ist „Transmutations“ minimal besser als sein Ruf, eine Art billigerer, neonbelichteter Vorläufer von „Nightbreed“. Aber dennoch alles andere als ein guter, unterhaltsamer oder immerhin kohärenter Film. Schade, hier war mehr drin! Nur den Score würde ich mir sofort kaufen. 

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