Vor seinem Abstieg in den Bodensatz der B-Kost konnte sich Dolph Lundgren in einigen ordentlichen B-Actionern etablieren. „Hidden Assassin“ ist tatsächlich einer der besseren Lundgren-Streifen, was wohl an „Rambo“ – Regisseur Ted Kotcheff liegt, der diesen Politthriller mit ordentlicher Action und ein wenig Spannung, die nur selten in solchen Filmen zu finden ist, spickt.
Großartige Logik darf man allerdings auch hier hinsichtlich der Story nicht erwarten. Mit Michael Dane (Dolph Lundgren) wird ein U. S. Marshall in den ehemaligen Ostblock geschickt, um dort eine Killerin dingfest zu machen, die ein Gipfeltreffen zwischen Kuba und den USA sprengen möchte. Warum so eine Konferenz nun ausgerechnet dort stattfinden muss und es nicht auch eine schnelle Eingreiftruppe vom CIA getan hätte? Man weiß es nicht...
Dafür holt Kotcheff einiges aus den düsteren, teils maroden Straßenzügen der Stadt und zeigt Action, die klar überdurchschnittlich inszeniert ist. Sei es eine waghalsige Jagd auf einem Zug, ein paar nette Ballereien mit konspirierenden Kräften oder wilde Autoverfolgungsjagden durch nebelige Gassen, sowie Jagden auf die Killerin – inklusive waghalsige Stunts. Hier war tatsächlich ein fähiger Regisseur am Werk, der Schießereien mit platzierten Shoot-Outs versehen kann und mit der Kamera einige spektakuläre Szenen einfangen kann. Prügeleien gibt es insgesamt leider seltener zu sehen, wobei hier doch klar wird, dass Lundgren ein Talent für solche Szenen nicht abzusprechen ist und die kurzen Konflikte verschenkt werden.
Schon bald wird klar, dass die politische Komponente weggewischt wird und sich straight auf die Jagd gemacht wird. Sind die verbündeten kubanischen Agenten aufgrund klischeehafter Antipathie eher ein Fehlgriff, so überzeugt neben John Ashton („Taggert“ aus Beverly Hills Cop 1 und 2) Maruschka Detmers als Killerin Simone Rosset, die sich angeblich aus dem Geschäft zurückgezogen hat.
Geht es in der ersten Hälfte noch recht gemächlich um eine Kontaktaufnahme mit der Killerin, so wird in der zweiten Hälfte massiv auf Action gesetzt, in der Lundgren, mit Blut besudelt, so langsam die Fronten klärt und hinter die Geschichte blickt – einige Überraschungen sind garantiert. Dass Kotcheff dabei das Genre neu erfindet sollte man natürlich nicht erwarten, aber immerhin verwurstet er den Plot zu einem ordentlichen B-Actioner, an dem Fans sicher ihren Spaß haben dürften.
Obwohl das Skript der Inszenierung immer wieder ein paar dämliche Dialoge und Klischees zwischen die Beine wirft, ist man letztlich, trotz des unspektakulären Finales zufrieden und kann von ordentlicher B-Kost schreiben. Lundgren – Fans dürften angesichts seiner Folgewerke, trotz der gewöhnungsbedürftigen Frisur, auf jeden Fall zufrieden sein, während Fans von B-Action erst in der zweiten Hälfte so richtig auf ihre Kosten kommen.
Fazit:
„Hidden Assassin“ ist dank Ted Kotcheff ein ordentliches B-Movie, das zwar nicht aus ähnlichen Vertretern herausragt, aber dank der toll inszenierten Action sehenswert ist. Auch wenn der Plot recht konventionell geriet, bleibt der Film, auch dank der starken, düsteren, nebeligen Ostblock-Locations recht interessant. Kein Meisterwerk, aber gute Unterhaltung.