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Ein U.S. Marshal soll in Prag ein Attentat auf den amerikanischen Botschafter verhindern.

Nick Dane ( Dolph Lundgren, mit fieser Popperfrisur ) ist als U.S. Marshal in Prag, um eine des Attentats auf einen kubanischen Botschafter beschuldigte Lohnkillerin festzunehmen, bevor ein weiterer Mord geschieht. Die Dame ist aber schlüpfrig wie ein Fisch und schafft es, sich der Festnahme zu entziehen. Dane nimmt dies persönlich, muß aber herausfinden, daß die angebliche Mörderin nur eine ehemalige Agentin des französischen Geheimdienstes ist und man ihn und sie nur benutzt, um vom wahren Attentatsplan abzulenken. Da hat man aber die Rechnung ohne den Dane gemacht – zumal die Französin vor seinen Augen gemeuchelt wird. Der Drahtzieher ist, wie so oft, in den eigenen Reihen zu suchen.

Ted Kotcheff hat als Regisseur nur einen Klassiker gedreht, „Rambo“, mit Stallone. Jeder von Kotcheffs Filmen aber zeigt, daß der Mann sein Handwerk versteht, man darf seine Filme als solide Hausmannskost bezeichnen. Mehr aber zu erwarten, wäre vermessen. Und so auch bei diesem Streifen, den man sich getrost als ganz solide B-Movie-Kost zu Gemüte führen kann. Die Story ist wahrlich nichts neues, der Bösewicht trägt häßliche Schuhe, die Verdächtige ist lesbisch und somit fällt auch das Thema Liebesgeschichte unter den Tisch. Bis zur sechzigsten Minute handelt es sich überdies um einen, sagen wir mal „netten“ Geheimdienststreifen, erst danach nimmt der Film Fahrt auf und läßt uns blutige Einschüsse goutieren.

Grandios ist allerdings die Dummheit des Hauptdarstellers, der sich eine Wunde beibringt, um Vertrauen zu erschleichen, dabei offensichtlich übertreibt und den Rest des Films stetig mit Blutverlust und wechselnden Verbänden, von denen keiner ausreicht, zu kämpfen hat. Und so was ist dann U.S. Marshal... Ein Sonderlob gebührt dem Schauplatz, Prag ist wirklich prima geeignet für einen in der Grauzone der Geheimdienste spielenden Thriller, zumal auf die Touristenattraktionen meist verzichtet wurde. Insgesamt ein nettes Filmchen für zwischendurch, man könnte den Streifen auch „Sonntagsfilm“ nennen – kann man anschauen, wenn Sonntags mal wieder nichts interessantes im Fernsehen kommt. 6/10

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