FRAGE: „Was erwartet man von einem Slasher?“ - Logik? Oskarreife schauspielerische Leistungen? Einen virtuosen Soundtrack? Sicher, alles Attribute, die einen Film besser machen…Auf der anderen Seite – wie wäre es mit einem relativ hohen Bodycount? Blutigen Effekten? Getreu dem Motto: Gehirn ausschalten & einfach berieseln lassen?! :-) Zumindest letztere Attribute erfüllt AUSFLUG IN DAS GRAUEN, so dass man hier auf keinen Fall sagen könnte „Ziel verfehlt“!
Ohne Frage, wäre dieser Film für viele Leute nicht mal halb so interessant, hätte ihn nicht die „zweifelhafte Ehre“ eines Verbots ereilt. Tatsache ist doch, dass durch einen Verbot viele Filme überhaupt erst „interessant“ für die breite Masse geworden sind. (Dabei mag dieser Verbot auch noch so „lächerlich“ sein; als Beispiel sei nur FOLTERRANCH DER GEQUÄLTEN FRAUEN genannt; ein verstaubter, langatmiger Western aus dem Jahre 1968, der evtl. nur aufgrund seines reißerischen deutschen Titels verboten wurde) Aber zurück zum Film: Wie üblich ist die Story schnell erzählt: In einer „einsamen“ nordamerikanischen Waldgegend macht eine Art Urzeit-Mensch die Gegend unsicher. Obwohl er keinen Kühlschrank hat, ist er darauf spezialisiert unschuldigen Wandersleuten & Campern den Gar auszumachen. Warum er sich nicht durch die ihn umgebende Flora & Fauna ernährt bleibt ein Rätsel des Films – wir sind im Slasher-Genre! Dass der Bodycount recht hoch ist, lässt darauf schließen, dass die Gegend unter Wandervögeln sehr beliebt ist:-) Wirkliche Langeweile kommt kaum auf, da eigentlich im Minutentakt gekillt wird. Sein wir doch mal ehrlich – die Macher wussten um ihre Lücken im Drehbuch, also sagte man sich NO KILL, NO THRILL!
Die gezeigte Gewalt ist tlw. schon wirklich recht heftig zu nennen; die Effekte sind simpel, brutal & verfehlen ihre Wirkung meistens nicht. Die endlose Debatte über Sinn & Unsinn von Verboten soll an dieser Stelle nicht geführt werden. Ich persönlich kenne kaum einen Film, der meiner bescheidenen Meinung nach, ein Verbot „verdient hätte“. Leben & leben lassen – wer nicht will brauch die Filme ja nicht zu gucken, oder?!
Die Darsteller sind für einen Film dieser Art voll in Ordnung. Da habe ich in unzähligen Slashern viel Schlechteres & vor allem Nervigeres gesehen!! Überhaupt fallen mir im Bereich Slasher auf Anhieb zig Filme ein, die AUSFLUG IN DAS GRAUEN ohne Anstrengung meilenweit unterbieten (Blutiger Sommer – Das Camp des Grauens, einzig lobenswert erscheint mir bei diesem Machwerk die zugegebenermaßen halbwegs gelungene Schluss-Pointe).
Der Soundtrack von AUSFLUG IN DAS GRAUEN besteht überwiegend aus dunklen, tieftönenden Synthie-Klängen, die zwar jeglicher Genialität entbehren, ihren Zweck aber durchaus erfüllen.
Was mir persönlich nicht so gefällt, ist die Optik unseres „Fast-Food-Neandertalers“, letztendlich aber eine Frage die jeder für sich selbst entscheiden muss.
Um noch mal ganz deutlich zu werden: Leute die Slasher nicht mögen, werden auch diesem Film überhaupt nichts abgewinnen können! Natürlich ist dieser Film ein absolut schmuddeliges, für wenig Geld, schnell runter gekurbeltes Filmchen.
Auf der anderen Seite spricht in letzter Instanz seine „Konsequentheit“ für ihn.
Somit gilt: Als Bewertung im SLASHERGENRE solide 5 von 10 Punkten. Denn der Film geht einfach auf den Punkt!
Bewertet als „normaler“ Film (soll heißen unter den oben aufgeführten, positiven Attributen) kommt er über einen Höflichkeitsapplaus nicht hinaus.
Allemal wäre es für Sammler & Komplettisten wohl eine schöne Sache, würde sich ein Label einer DVD-VÖ annehmen. Denn es gibt mittlerweile unzählige Titel auf DVD, die am Besten für immer in der Versenkung geblieben wären.