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Bei 1984 handelt es sich meiner Meinung nach um mit die beste Literaturverfilmung aller Zeiten. George Orwells gleichnamiger Roman wurde packend, stilsicher und atmosphärisch umgesetzt, ohne auch nur die kleinste Schwäche zu zeigen.

Man schreibt das Jahr 1984 (Anmerkung: der Roman stammt meines Wissens nach aus den 50er Jahren, also handelt es sich um eine Utopie). Im Staate Ozeanien, in welchem der allmächtige und allgegenwärtige "Big Brother" herrscht, wird das Leben jedes Bürgers genauestens überwacht. Literatur und Philosophie sind verboten, sodass die Gedanken der Menschen erst gar nicht wirklich zu etwas anderes heranreifen können als der militärischen Ideologie des Staates zu frönen. Winston Smith (kaum gab es eine bessere schauspielerische Leistung: John Hurt) arbeitet im "Ministerium der Wahrheit" - sein Job: die Geschichte fälschen. Wortlos folgt er seinen Anweisungen und tut wie ihm geheißen, bis er sich eines Tages in eine Frau verliebt und sich dadurch mit Dingen zu beschäftigen beginnt, die strengstens verboten sind. Er wird geschnappt und einer knallharten Gehirnwäsche unterzogen...

Eins vorneweg: obwohl George Orwells Romanvorlage durchaus verträglich geschrieben wurde, steigt einem die Verfilmung dazu schwer zu Kopfe. Die düsteren, grauen Industriebilder sind einzigartig erdrückend in ihrer Atmosphäre, die Schauspieler (allen voran John Hurt und auch Richard Burton in seiner letzten Rolle) geben fantastische Glanzleistungen ab und die bitter-pessimistische Story lässt dem Zuschauer keine Chance auf Besserung. Kaum ein Film hat mich mehr bewegt als diese mitreißende, utopische Vision, deren Drehbuch nahezu vom Romanautor selbst hätte stammen können. Dieses toternste Bühnenstück sollten sich wirklich nur Leute ansehen, die einen guten Schwung eiserne Tragik und harte, kompromisslose Folter- und Gehirnwäscheszenen durchweg vertragen können. In dieser Vision beherrscht der Staat alles - er ruft zum Krieg gegen den Feind auf, er fordert absolute Loyalität und Gehorsam, und um Aufstände oder Widerstand gleich zu vermeiden, verbietet er seinen Bürgern alles, wovon man glaubt, es können den Geist in irgend einer Weise beflügeln. Auch wenn das alles sehr fern klingen mag, ist man in der Entwicklung der Moderne eigentlich gar nicht sehr weit von diesem Szenario entfernt, denkt man einmal genauer darüber nach. Und dann wirkt dieser heftige Film um so ergreifender.

Fazit: bis heute einer meiner Lieblingsfilme. Brillant gespielt, mit einzigartigem Drehbuch, einem harten Handlungsverlauf, massig Tiefgang und einer beklemmenden Atmosphäre...und vor allem eins: unaufdringlich. Einer der besten Filme aller Zeiten.

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