Franks Bewertung

starstarstar / 8

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

Diese Kritik stammt aus der Buchreihe "Die Angst sitzt neben Dir"


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Review

von Frank Trebbin

Henry Spencer, ein junger Arbeiter, der in einer unwirtlichen, vom Zerfall geprägten namenlosen Industriestadt wohnt, muß erfahren, daß seine Freundin Mary schwanger ist. Aus diesem Grund besucht er die Familie von Mary. Doch die Schwiegereltern entpuppen sich als merkwürdige Gestalten, die sich kaum auf den zu erwartenden Nachwuchs freuen. Als das Baby geboren wird und Henry sich eines Tages um den deformierten, bizarr aussehenden Balg kümmern muß, tötet er das Kind aus Versehen. Von nun an wird er von schrecklichen Alpträumen geplagt…

Von „Eraserhead“ eine mehr als nur oberflächliche Inhaltsangabe zu fertigen, hat selbst Phil Hardy in seiner Enzyklopädie des Horrorfilms überfordert. Was für viele ein Kultfilm ist, entzieht sich der Deutung eines nüchternen Zuschauers. David Lynchs Film lebt nämlich überwiegend von den (Alp)Träumen und Visionen Henrys, die allesamt sehr kunst- und stilvoll in düstere Schwarzweiß-Bilder umgesetzt wurden. Doch „Eraserhead“ zeigt mehr als nur den Horror, der in unseren Gedanken ensteht, denn auch das finstere Milieu der anonymen englischen Arbeiterstadt bestimmt einen Großteil der „horriblen“ Wirkung dieses auf formaler Ebene höchst beeindruckenden Erstlings. Was allerdings wirklich hinter der bizarren Bilderflut steckt, muß der Deutung eines psychologisch geschulten Fachmanns überlassen werden. Nach einem Sinn sollte allerdings nicht gefragt werden, denn David Lynch zeigt auch in seinen späteren Werken, daß es ihm häufig nur um das „Wie“ und nicht um das „Warum“ geht. Mit John Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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