Review

Jason und Midget leben in  New Jersey. Aus Langweile vertreiben
sie ihre Zeit mit Joyriding. Sie klauen Autos um sie für Spritztouren
zu benutzen und sie dann wieder irgendwo stehen zu lassen. Als eines
Abends Polzisten einen Freund von Jason lebensgefährlich
niederschiessen, spitzt sich die Lage dramatisch zu.  Aus
jugendlichem Leichtsinn klauen sie für eine ihrer Spritztouren einen
Polizeiwagen. Das Netz um Jason und Midget zieht sich langsam immer
enger zusammen.  Denn die Polizei von Newark ist ihnen dicht auf
dem Fersen...
Vorweg kann man "New Jersey Drive" zu gute halten. Das
es sich hier nicht um einen klassischen Gangster-Streifen im Stile von
"Blood In/Blood Out" oder dem reißerischen "Menace II Society"
handelt.  Zwar ist der Film auch eine Milieustudie über das Leben
im Ghetto. Nur werden hier keine Drogendealenden Gangster, sondern das
Leben ein paar Jugendlicher die im Großstadtdschungel von Newark ums
Überleben kämpfen beleuchtet. Die Carjacking-Thematik wirkt um einiges
unverbrauchter als das obligatorische Drogendealszenario. Zudem war New
Jersey zu diesem Zeitpunkt so etwas wie die Haupstadt der
Autodiebstähle in den USA.
Im großen und ganzen wirkt  "New
Jersey Drive" sehr realistisch. Jason lebt zwar in Armut hat, aber
beispielsweise eine normale Familie. Auch wenn er bisweilen Ärger mit
seinem Stiefvater hat. Auch seine Freunde sind keine crackdealenden
Killer sondern normale Strassenkids die aus Langeweile,
Arbeistlosigkeit und Frustation andauernd Mist bauen. Ab und an
verhörkert Midget  aus Geldnot, Autos an eine  Hehler
-Werkstatt. Ansonsten handelt es sich hier, aber nicht um
Stereotypische Gangster.
Das ist zum großen Teil auch den
Darstellern zu verdanken. Die alle recht überzeugend spielen. Allen
voran Sharon Corley der den wütenden Jugendlichen überzeugend mimt.
Auch Gabriel Casseus (Black Hawk Down) legt als Midget eine gute
Perfomance hin. Ansonsten ist noch Donald Faison (Clueless, Scrubs) in
einer seiner ersten Rollen zu bewundern. Ein Kritikpunkt könnte man
"New Jersey Drive" in der Darstellung der Polizisten vorwerfen. Denn
diese sind hier einzig und allein böse. Andauernd beleidigen,
verhaften, misshandeln, verprügeln, verhaften und erschiessen sie sogar
die Jugendlichen. Angesichts realer tragischer Vorkommen wie 1999 in
New York. Als Polizisten den Schwarzen Immigranten Amadou Diallo 1999
unbewaffnet mit 41 Kugeln dursiebten. Scheint "New Jersey Drive" doch
keine reine Fiktion zu sein. Zum Glück macht er auch nicht den Fehler
seine Protagonisten als unschuldige Engel darzustellen. Etwas weniger
Schwarz-Weiss-Malerei bezüglich rassistischer Polizeigewalt hätte, aber
nicht geschadet. Handwerklich ist der Film recht straight gemacht.
Recht schnörkellos und ohne besondere Gimmicks erzählt Nick Gomez hier
seine Geschichte. Action gibt es wenig. Ausser ein paar kleinen
Schiessereien die meistens von den Polizisten ausgehen und den doch
ganz knackig abgefilmten Verfolgungsjagden. Ein grosses Plus ist der
Soundtrack des Films. Stimmig fügen sich die typischen New Yorker
Hip-Hop Beats der 90er Jahre ins Geschehen mit ein. Dazu kommen noch
passend Songs von New Jersey Rappern  wie Redman und Queen
Latifah. Besonders bekannt ist "New Jersey Drive" nicht gerade. In
Deutschland erschien er nur auf Video und ist bist heute noch nicht auf
DVD erhältlich. Das liegt wahrscheinlich daran, dass dieser Film um
einiges unspektakulärer ist als die anderen Filme seiner Art. Zudem
wurde die Ghetto-Thematik zu diesem Zeitpunkt eben schon ein paar mal
behandelt. Rein von der Handlung und dem Passierten würde der Flick
nicht mehr als eine 7 erhalten. Da der Film, aber ohnehin mehr auf die
Soziologischen Aspekte seiner Geschichte abziehlt und das mit Bravour
meistert hat er eine 8 verdient.
Fazit: "New Jersey Drive" ist ein
sehr gelungenes Sozialdrama. Mit überzeugenden Darstellern und
einem  tollen Soundtrack. Die etwas unspektakuläre Aufmachung und
die mangelnde Action verwehrt ihm leider die Höchstnote. Trotzdem 
auf  alle Fälle Sehenswert!

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