Als Regisseur und Produzent Don Siegel damals voller Stolz seinen Polizeifilm präsentierte, wurden ihm für die Skrupellosigkeit seines Hauptcharakters einige schlechte Reden nachgeworfen. Bis 1971 gab es noch keinen Film, welcher so stark der Selbstjustiz gefröhnt hat und dann ist diese Person auch noch ein Cop, ein Mann des Gesetzes. Daher erntete man nicht nur Ruhm und Keiner ahnte, dass " Dirty Harry " eine Kultfigur werden würde und der Film stilbildend für die darauffolgenden Jahrzehnte sein würde. Heute ist er ein Klassiker und Harry Calahan die Paraderolle von Clint Eastwood. Zwar drehte Eastwood schon vorher diverse Western, doch hiermit gelang ihm entgültig der Durchbruch und bis heute gibt es vier Sequels.
Story:
Der harte und zynische Cop Harry Calahan ( Clint Eastwood ), welchem auch der Name " Dirty Harry " anhaftet, jagt in San Fransisco einen geistesgestörten Killer ( Andrew Robinson ), welcher Leute wahrlos umbringt. Nun hat der Killer ein Mädchen entführt und verlangt ein Lösegeld. Bei der Übergabe wird Harry reingelegt und das Mädchen kann nur tot geborgen werden. Von nun an ermittelt Harry nach seinen eigenen Regeln und kommt in Teufels Küche. Als der Killer zuletzt noch einen Schulbus entführt ist für Harry der Ofen aus. Der Killer muss sterben, egal wie.
Die Mutter aller Selbstjustizfilme. Ein Cop der das Gesetz in die eigene Hand nimmt. So etwas gab es bis dato noch nie und einige Kritiker fanden das überhaupt nicht lustig und sprachen dem Werk übel nach. Doch davon blieb nichts haften und es ist ein Klassiker daraus geworden, den man gesehen haben muss. Die Story ist zwar recht einfach gehalten, aber sehr spannend und straight erzählt. Der typische 70er Jahre Look bietet die perfekte Kulisse mit altmodischen Bilder, Panoramaaufnahmen und Nachtaufnahmen der großen Stadt. Große Teile des Films spielen auch bei Nacht, um die Spannung zu erhöhen. Der brachiale Score von Lalo Schifrin ist eine Klasse für sich und richtig schön kernig.
Die Action darf man natürlich nicht mit heutigen Werken vergleichen, außerdem ist das Original auch eher ein Thriller als ein Actionfilm. So viel Action braucht der Film eh nicht, da der Erzählstil zwar langsam ist, aber dafür wendungsreich und spannend umgesetzt. So gibt es einige Verfolgungsjagden, Shootouts, kleine Keilereien und einige Stunts, welche Eastwood alle selbst durchführte, auch den Sprung von der Brücke auf den Schulbus. Die Action wirkt aber nie unrealistisch und ist überraschend brutal und blutig ausgefallen, vor allem für die damalige Zeit. Und das nach Selbstjustiz schreiende Finale ist heute absoluter Kult. Dazu klopft Harry noch seine unvergessenen wie zynischen Sprüche, welche er auch in den Sequels stets zum Besten gibt. Harry hat vor Niemandem Respekt, weder vor seinem Vorgesetzten, noch vor dem Bürgermeister und genau das unterscheidet ihn von allen bisher dagewesenen Cops.
Die Verkörperung des machomäßigen, zynischen und brutalen Cops ist Clint Eastwood´s Paraderolle. Keine Anderer hätte hier so brilliert und daher spielt er alle anderen Darsteller locker an die Wand. Auch Siegel konzentriert sich sehr stark auf Harry´s Charakter, um ihm den Zuschauer näher zu bringen und auch um ihn auszubauen. Aber auch der junge Andrew Robinson kann als psychopatischer Killer überzeugen und macht Harry wirklich das Leben schwer.
Fazit:
Ein Polizeifilmklassiker, stilbildend für diese Zeit, muss man gesehen haben. Clint Eastwood liefert eine tolle, charismatische Vorstellung, gegen die die anderen Darsteller keine Chance haben, obwohl auch Diese auf sehr gutem Niveau agieren. Die Story ist einfach, jedoch spannend und wendungsreich umgesetzt, versehen mit brutaler Action. Brillant ist auch der Score und die Stadtkulisse.
Ein zeitloses Meisterwerk der Selbstjustiz.