Review
von Leimbacher-Mario
Ghost of Trashima
„Enter The Ninja“ ist einer der wortwörtlichen Kickstarter des filmischen Ninjabooms, der Anfang der 80er durch die Welt der Bahnhofskinos sowie Kinderzimmer zog. Diese drollige Golan-Globus-Produktion schmeißt Franco Nero („Django“) in ein weißes, karnevalskes Ninjakostüm und schickt ihn von Manila bis Tokio, im Kampf für Gerechtigkeit und gegen krumme Gangster - bei wem da nicht das Kind im Manne durchkommt, der sollte wohl großen Abstand von B- und C-Movies allgemein nehmen…
Egal ob als Beginn einer kaum zusammenhängenden Trilogie oder wie gesagt als Grundpfeiler und Vorreiter einer ganzen, mittlerweile arg angestaubten Genreschublade - „Enter The Ninja“ ist stattlich und dämlich unterhaltsam. Sicher weit entfernt von Klassikerniveau a la „Enter The Dragon“, wo er wohl gerne hingekommen wäre. Aber insgesamt ein flacher Kalauer und Kick, der mich mit allem Getrete und Gezeter versorgt, was ich nach einer langen Arbeitswoche ohne viel Gehirnbewegung manchmal brauche. Eine Mixtur aus lebendig gewordenem Spielzeug, Trashcharmeur und Schlachtplatte. Franco Nero sieht man immer gerne, er kann den harten Macker fraglos. Der Bodycount ist hoch, einige Kills sind erstaunlich „böse“ und darauf folgen dann wieder lächerliche, meme-würdige Sterbeszenen und Kampfchoreos aus dem Klassenzimmer. Das ist positiv bescheuert und zu keiner Sekunde lahm. Wenn auch manchmal unfreiwillig komisch und die Nachfolger packen glaube ich nochmal in fast allen Aspekten einen drauf. Dennoch: „Enter the Ninja“ hat exotische, echte Schauplätze, einen Nerv getroffen und ist ein exzellenter Startpunkt in das Genre der fliegenden Metallsterne, krachenden Rauchbomben, wirbelnden Drehtritte und vermummten Gesichter. Story, Handlung, Anspruch und Logik dürfen hier eine Pause machen.
Fazit: ein (sein Subgenre) prägender, noch immer unterhaltsamer und recht witziger, fast süßer und doch oft sehr blutiger Ninja-Kracher. Mit Nero, von den „irren Israelis“. Feine Freitagabendunterhaltung. Natürlich gänzlich sinnfrei.