Gleich vorweg, die Inhaltsangabe auf dem Cover fängt schon nach 4 Sätzen das Lügen an, die "bedrohliche Verschwörung" und das "gnadenlosen Syndikat" kommen jedenfalls nur in den Wahnvorstellungen der Verleihfirma vor und das "größte Verbrechen in der Geschichte Alaskas" stelle ich mir dann doch irgendwie spektakulärer vor...
Nein, die jungen Aussteiger Scott (Desi Arnaz, Jr.), John (Robert Carradine) und Susan (Melanie Griffith) scheitern mit ihrem Traum vom eigenen Lachsfang-Boot schon kurz nach der Ankunft: Alaska ist scheiße, das Geld bald alle und die Jobs noch fieser als zuhause.
Als alle drei diese dann auch noch unverschuldet wieder verlieren, sehen sie als einzigen Ausweg einen Überfall auf das Lohnbüro der örtlichen Pipeline-Gesellschaft wobei sie die Angestellte und Gelegenheits-Prostituierte Cindy (Anne Lockhart) als Geisel nehmen.
Diese schlägt sich jedoch auf die Seite der Entführer und eine Lösegeld-Erpressung vor ("ich hab' schon öfter meinen Hintern verkauft, jetzt übernehmt ihr das").
Alles in allem routiniert und nicht ganz schlecht was Regisseur Joseph Ruben ("Der Feind in meinem Bett", "Die Vergessenen") hier abgeliefert hat aber doch wenig mitreißend und inzwischen reichlich angestaubt, auch scheint mir der Mix aus Aussteiger-Drama, Actionfilm und Gangster-Roadmovie ein bißchen viel des Guten, wodurch "Joyride" es verpasst, klar auf den Punkt zu kommen.
Leider bleiben auch die Hauptpersonen blaß wenngleich die (angenehm Trapper-Klischee-freie) Umsetzung ihrer Konfrontation mit der unerwartet rauhen Wirklichkeiten Alaskas durchaus glaubhaft gelungen ist - was man von der Handlung nicht immer behaupten kann.
Der Action-Faktor hält sich ebenfalls in Grenzen - Autos von Blödmännern werden von der Straße gedrängt oder zu Klump gefahren, daneben gibt es kleinere Rangeleien und Verfolgungen, einen Wettbewerb im Weitpissen, harmlose Gesetzeshüter und die entblößte Oberweite der jungen Melanie Griffith zu bewundern.
Mal was für zwischendurch, kann man gucken muß man aber nicht gesehen haben.