Review

Wenn man ein Faible für Polizeifilme der Siebziger hat, dann ist die Dirty Harry-Reihe natürlich Pflicht. Cool, hart und nun eben auch unerbittlich kommt Clint Eastwood in seiner einstigen Paraderolle daher. Jedoch gibt es beim dritten Teil der Serie einige Mankos:

1. Die Musik

Nach dem grandiosen Soundtrack von Lalo Schifrin ist hier jemand anders am Werk (den Namen möchte ich mir gar nicht merken). Nun kommt die Musik sehr breit und unfokussiert daher, 70er-Jazz ohne wirkliche Eingängigkeit. Sehr hemmend für die Atmosphäre.

2. Die Gegenspieler

Gerade hier lebt die Serie auf. Je besser, gemeiner oder durchtriebener der/die Gegenspieler, desto mehr läuft auch der gute Inspektor zur Form auf. Im ersten Teil gibt es einen wirklich durchgeknallten und beängstigenden Psychopathen, in Teil 2 zunächst unsichtbare Gegner innherlab der Polizei und einen guten Plottwist und nun in Teil 3 haben wir eine Bande von bösen Hippies, die Terror ausüben. Leider taugt von denen keiner als wirklicher Antagonist und Maßstab für Dirty Harry. Lahm.

3. Thema verfehlt

Mit der Einbeziehung einer weiblichen Hauptfigur an Harrys Seite zeigt sich das Drehbuch etwas hilflos bei der Suche nach Neuerungen. Jedoch ist die Figur letztlich der Stolperdraht für einen Film, der von seiner unantastbaren Einzelkämpferfigur lebt. Harry und Emanzipation? Also bitte!


Trotz dieser Haken gibt es auch Strecken im Film, die zu überzeugen wissen. Action und Spannung sind zumeist der Zeit angemessen und zeugen von einem guten Budget. San Francisco wird als Schauplatz gut genutzt. Dennoch fällt auch immer die "engere Sicht" im Vergleich zu den Vorgängern auf. Viele Halbnahaufnahmen und Halbtotalen lassen die Kameraarbeit teils wie eine TV-Produktion wirken.

Innerhalb der Serie ist "The Enforcer" daher ein durchaus konsumierbarer aber deutlich abfallender Teil, der es mit den Vorgängern nicht aufnehmen kann. Im Vergleich mit den Nachfolgern ist er durch seine Entstehungszeit dennoch etwas kultiger.

6 Punkte

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