Review

"Agenten sterben einsam" gehört zu einer Sparte Film, die ich seit jeher schätze: dem Kriegsactionfilm.
Seit den 50ern bis in die 80er zogen Filme dieser Art immer wieder Menschenmassen in die Kinos. Dabei hat jedes Jahrzehnt seine eigene Handschrift, wenn es darum geht, das Genre umzusetzen.
Die Beimischung einiger Thrillerelemente sorgt allerdings dafür, dass "Kriegsaction" so auch nicht stimmt, denn Krieg findet nur am Rande statt. Der Plot erweist sich als spannende Spionagestory, die aber jeden Moment den kitschigen Charme der 60er ausströmt, über hervorragende Schauspieler, eine perfekte Kulisse und einen bombastischen Soundtrack verfügt und somit ein Highlight des Genres ist.

Die unglaubliche Laufzeit für einen solchen Film von 148 Minuten ist der sehr relaxten Inszenierung Brian G. Huttons geschuldet, die sehr viele spannende Highlights vorweisen kann (z.B. die Gondelfahrten, die Schießerein im Schloss, die Verfolgungsjagden), aber auch durch das Drehbuch bedingte Längen aufweist. 10-15 Minuten hätte man den Film durchaus straffen können.

Jedoch würden dann eventuell "nebnsächlich" erscheinende Bilder fehlen, die das atmosphärische Rückgrat des Films bilden. Die Aufnahmen des Schlosses in der verschneiten Alpenlandschaft sind einfach großartig. Irgendwie wirkt das ganze sehr überzeichnet und wir treffen passend dazu permanent auf Bilderbuchhollywoodnazis, die natürlich die ganze Zeit auf Grammophonen blechernde Volksmusik hören, an langen Tafeln sitzen und böse sind. Eine tatsächlich sich der Realität annähernde Kritik in Bezug auf Völkermord und Deportationen findet dabei natürlich nicht statt.

Dann metzelt Clint Eastwod sich stetig steigernd eben diese Nazis nach und nach weg und Richard Burton legt eine Storywendung nach der anderen hin, so dass der Film als Empfehlung für einen gemütlichen Winternachmittag oder -abend wärmstens empfohlen sei. Jetzt werde ich mir erstmal "Stoßtrupp Gold" ansehen.

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