Das Teil stand schon ewig lange auf meiner Most-Wanted Liste und nach dem ich nun endlich in den Genuss dieses Films kommen durfte, kann ich zufrieden feststellen, dass die hohen Erwartungen voll erfüllt wurden. Brian G. Huttons Kriegsactioner Where Eagles Dare ist perfektes Popcornkino aus einer Zeit, lange bevor es so etwas was wie Popcornkino überhaupt gab.
Richard Burton und Clint Eastwood werden als britische bzw. amerikanische Spezialagenten im Winter '43 über Nazideutschland (genauer gesagt in Bayern) abgeworfen. Mit fünf weiteren Männern sollen sie aus der schwer bewachten und kaum zugänglichen Burg Adler einen gefangenen, hochrangigen amerikanischen Offizier befreien. Schon kurz nach der Landung ist klar, dass einige Leute nicht das sind, was sie vorgeben zu sein und die Mission doch eigentlich einen ganz anderen Hintergrund hat....
Die Geschichte wird von da an mit vielen spannenden Wendungen vorangetrieben (Höhepunkt die Szene im Kaminzimmer) und weiss trotz der doch recht beachtlichen Laufzeit von gut 2 1/2 Stunden zu fesseln. Verziehen sein da auch einige etwas dümmliche Deutschlandklischees (der Gestapomann hat natürlich die blondeste Mähne von allen und das Gasthaus im Dorf hört auf den schönen Namen "Zum wilden Hirsch", fehlen eigentlich nur noch die Lederhosen und das Sauerkraut).
Richtig klasse sind auch die fetzigen Actionszenen (Highlight sicherlich der Kampf auf der Seilbahn) bei der nichts und niemand heile bleibt (Autos, Häuser und Flugzeuge werden gesprengt und dutzende von Menschen erschossen). Das Ganze ist teilweise vielleicht etwas überzogen (Eastwood knallt einen Deutschen nach dem nächsten ab, die treffen aber aus drei Metern kein Scheunentor), doch gerade deswegen so spektakulär. Dass das Meiste tricktechnisch natürlich längst überholt ist, stört dabei überhaupt nicht.
Ebenfalls toll sind die Aufnahmen des verschneiten und vozugsweise nächtlichen Bayerns (vor allem die Burg sieht klasse aus und wirkt richtig bedrohlich). Dadurch entsteht eine Atmosphäre, die sich ungemein positiv auf die Spannung des Films auswirkt. Untermalt wird das Ganze mit einem erste Sahne Score von Ron Goodwin.
Bei den Schauspielern gibt Eastwood den wortkargen Actionhelden ganz im Stil der Leone Western und Burton hat sichtlich Spass an der Rolle des Leaders. Auch der Rest ist ganz passabel.
Unter dem Strich bleibt ein Actionknaller wie er im Buche steht, bei dem man das Wort Klassiker gefahrlos in den Mund nehmen kann. Spannend von der ersten bis zu letzten Minute, mit ständig neuen Wendungen in der Geschichte und krachender Action als Bonbon oben drauf. Rockt auf jedenfall richtig das Teil. Broadsword ruft Danny Boy: Mission erfüllt. (9/10)