Review

Vampirfilme gibt es ja nun wie Sand am Meer. Die Anzahl derer die man sich gut und gerne ein zweites Mal anschauen kann ist dagegen eher sehr bescheiden. Natürlich steht für mich an erster Stelle der Vampire bzw. deren Bekämpfer immer noch „Blade“ – daran wird sich wohl auch nichts ändern.

Aber hier geht es ja wiederum um „Lost Boys“. Sollte man sich vorab nicht über Inhalt usw. informiert haben, so wird einen der Film sicherlich ein klein wenig überraschen. Dass Joel Schumacher dabei Regie geführt hat, ist obendrein keine Garantie für einen guten Film. Ganz einfach deshalb weil er es schon des öfteren geschafft hat, unmittelbar nach einem Knaller nen totalen Flop zu produzieren. Hierbei ist ihm jedoch ein durchaus ansehnlicher und "realistischer" bzw. moderner Vampirfilm gelungen.

Auf den Inhalt möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, da die Geschichte über Vampire, Knoblauch, Weihwasser und dergleichen ja inzwischen jedem soweit bekannt sein dürfte. Die Inszenierung des ganze ist jedoch zum Teil sogar sehr gut gelungen, insbesondere bei den Luftaufnahmen aus Sicht der sich nähernden Flattermänner kommt schon sehr gut rüber. Auch die Stimmung ist durchaus als ein bisschen düster zu bezeichnen, wird jedoch nicht selten durch irgendwelche Jokes der Akteure unterbrochen. So gesehen ist „Lost Boys“ für mich schon eher eine Vampirkomödie als ein wirklich Ernst zu nehmender Blutsauger – Streifen.

Maßgeblichen Anteil am schmunzeln des Betrachters dürften dabei nicht zuletzt die jungen Akteure haben, allen voran die Frog – Brüder. Genau jene „knallharten“ Vampirkiller, welche bereits beim Anblick einer Stubenfliege selber die Flatter kriegen sind doch ganz nett anzusehen. Ebenso natürlich Corey Haim in der Rolle des jüngeren Bruders von Vampir Michael, Sam Emerson.
Aber auch Kiefer Sutherland kommt als Anführer der Vampir-Rocker – Clique sehr gut rüber und macht seine Sache allemal Sehenswert, war er doch zum Entstehungszeitpunkt des Filmes gerade mal 21 Jahre alt. Insgesamt ist der Film überdurchschnittlich gut besetzt, jedoch konnte ich den Mix aus Witz und Ernsthaftigkeit nicht so ganz unter einen Hut bringen. Entweder Vampirfilm oder Komödie, „Lost Boys“ liegt da genau dazwischen.

Insgesamt ist „Lost Boys“ jedoch eine allemal Sehenswerte und gut inszenierte Vampirkomödie mit einer guten Kameraführung und sehr gut agierenden Darstellern. Der Film ist, nicht nur aufgrund seiner sehr guten musikalischen Untermalung, ein recht fetziger und moderner Vampirstreifen geworden den man sich vielleicht auch ein zweites Mal ansehen kann.

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