Review

Liebe ist ja so kompliziert.....

Story:
Tatort US High School: Bianca (Larisa Oleynik) will endlich ein Date. Doch der übertrieben besorgte Vater ist streng dagegen. Er will ihr das Treffen nur erlauben, wenn ihre Schwester Katarina (Julia Stiles)ebenfalls eins hat. Das Problem ist, dass Schwester Katarina so gar nicht auf Jungs steht. Als freche Zicke, die Jungs reihenweise abblitzen lässt, ist sie nicht gerade beliebt. Praktisch das Biancas Freund Joey (Andrew Keegan) den Außenseiter Patrick (Heath Ledger) dafür bezahlt, dass er mit Katarina ausgeht. Doch der verliebt sich wirklich in „Kat“ und auch Bianca hat einen Verehrer, in den sie sich erst spät verguckt. Beziehungsverzwirbelungen vom allerfeinsten sind die Folge.
„10 Dinge, die ich an dir hasse“ ist leider nicht mehr als die x-te Highschoolromanzenkomödie aus den USA. Die Story ist altbewährt. Schüchterner Neuling trifft gutaussehendes unnahbares Mädchen und versucht sie zu erobern. Nach etlichen Versuchen gelingt ihm das auch. Alles schön vorhersehbar, damit der Zuschauer die leichte Kost auch gut verdauen kann. Einen Originalitätspreis kann man damit nicht gewinnen, dafür aber passabel unterhalten. Das Happyend ist vorprogrammiert.

Musik:
So ziemlich alles was man an moderner Highschoolmusik kennen muss bekommt man hier auch zu hören. Wie schon in Filmen wie „American Pie“ hört man viel Partymucke und modernes Gedöns, was grad in den Charts rumkriecht. Nicht sonderlich einfallsreich, aber unterhaltsam und schön anzuhören. Die Zielgruppe dieses Films dürfte damit klar sein.

Atmosphäre:
Entspannt lehnt man sich zurück, um das Tennieliebesunheil über sich reinbrechen zu lassen. Der Film beginnt mit der Vorstellung der gängigen Klischeecharaktere. Da haben wir den Neuling, seinen neuen Freund (den keiner mag), den Großkotz, den Außenseiter, die Kratzbürste und das nette Mädchen (das endlich ein Date will). Dabei driftet der Film immer wieder dezent in Slapstick ab. So gibt es an der Schule verrückte Cowboy- oder Rastercliquen, die in jeden Klischeetopf passen. Die heile Welt ist fertig und darf verspeist werden.
Unser schüchterner Neuling darf nun seiner Angebeteten hinterhersabbern, die aber einen anderen im Kopf hat. Deren Freund bezahlt den Outsider, damit der mit der Kratzbürstenschwester ausgeht. Der gestrenge Papa muss ja zufrieden gestellt werden. Hört sich zwar alles kompliziert an, wird aber einfach wiedergegeben, so das jeder folgen kann. Von nun an wird auf Partys gegangen, es werden Männer- und Frauengespräche geführt und aus der Kratzbürste wird ein normales Mädchen. Die verliebt sich nun doch und Bianca findet den schüchternen Neuling. Für fast alle Charaktere aus dem Zielpublikum ist also eine Identifikationsfigur vorhanden. Der Rest ist mehr oder weniger Fast Food für Ohren und Augen.
Die Partys sind nett in Szene gesetzt, so das man bei dem einen oder anderen Auftritt schon mal ins Lechzen gerät. Besonders Julia Stiles Tabledance gefiel. Papas Sorgen sind auch wie weggeblasen. So wird „10 Dinge....“ schnell zum „Heile Welt“ Verkupplerfilm, in der alle glücklich sind und der miese Mädchenabschlepper und der biedere Streber so richtig eins auf die Nase bekommen. Der Film ist nette Unterhaltung, ohne irgendwie anspruchsvoll sein zu wollen. Genau das richtige nach einem harten Schultag, um mal ganz in Ruhe zu relaxen. Dabei wird dann so ziemlich jedes Klischee verramscht, dass man seit „Eis am Stil“ kennt. Macht aber nix, denn der Film versucht gar nicht sonderlich originell zu sein.
So kann ich nur sagen: Füße hochlegen, Freundin nehmen und Chipstüte aufmachen.

Schauspieler:
Die jungen Wilden von Hollywood toben sich hier aus, man hat aber auf einen „wegen dem gehe ich schon rein“ Schauspieler aus „American Pie“ verzichtet. So freut man sich über viele unverbrauchte Gesichter, die aber zu einem großen Teil an in ihren Klischeecharakteren versinken. Dem Paar Heath Ledger und Julia Stiles gelingt es noch am besten sich aus der Affäre zu ziehen. Beauty Heath liefert eine ansprechende Leistung als Patrick, wobei man ihm sein Outsidersein besonders anfangs nicht abnimmt. Seine romantischen Seiten spielt er dafür aber um so besser aus. Das er den Durchbruch schafft, erfuhr man zuletzt in „Ritter aus Leidenschaft“.
Julia Stiles ist vielleicht die Entdeckung des Films. Ob als Kratzbürste oder „normales“ Mädchen gefällt sie den ganzen Film über. Dabei besitzt sie schlagfertiges Talent, so dass sie die Lacher so oder so meist auf ihrer Seite hat. Emotionen (vor allem das Kotzen auf der Schaukel) bringt sie rührend rüber. So mancher Zuschauer dürfte sich eher in sie, als in ihre Beautyschwester vergucken. Gelungen.

Fazit:
In Hollywood nichts neues. Die Story ist nicht sonderlich einfallsreich und der Film trieft vor Highschool- Romanzen- und Liebesklischees. Die Schauspieler überzeugen nicht alle, trotzdem besitzt der Film einen gewissen Unterhaltungswert. Wem gerade das Herz gebrochen wurde, oder wer mal einen „Sonntagnachmittag-heile-Welt“ Film braucht, ist hier genau richtig. Denn leicht verdaulich ist dieser Film allemal, trotzdem wird in drei Jahren kein Hahn mehr danach krähen.

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