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Pilot

Die Maschinen erheben sich gegen die Menschheit. DAS Thema der philosiphischen Science Fiction, vor 50 Jahren allerdings. Isaak Assimov, Phillip K. Dick etc. seihen hier als Pioniere genannt. Von genialen Filmemachern beeindruckend auf die Leinwand gebannt. Unvergessen sind Kubrik, Spielberg, Cameron, Scott und nicht zuletzt die Wachowski Brüder mit ihrer modernen Variante. Ja und Battlestar Galaktica? Ja dort erheben sich die Maschinen auch gegen die Menschheit, leider ist der Stoff nur der Aufhänger für eine ziemlich einfältige Anderanderreihung reaktionärer Durchhalteparolen und unerträglichen militärischen Pathos. Die Menschheit auf der Flucht vor den Menschenkindern, in diesem Fall den Zylonen. Innerhalb weniger Stunden fallen alle menschlichen Kolonien, Millionen Menschen sterben, müssen auf der Flucht zurückgelassen werden. Die Galactica wird zur einzigen Hoffnung der Menschheit. Während die neue Präsindentin schnell erkennt, daß der Krieg verloren ist, die einzige Hoffnung in der Suche nach einer neuen Heimat liegt, setzt das Militär auf einen aussichtslosen Rückschlag gegen die überlegenen Maschinen. Eigentlich genug Konfliktpotential um daraus einen dramatischen, actionreichen, intelligenten und vor allem unterhaltenden Zweistünder zu machen. Joss Wheddon hat mit Serentiy gezeigt, wie ein moderner Weltraumwestern auszusehen hat. Doch hier haben die Produzenten nicht völlig, jedoch ziemlich versagt. Die Behauptung die Serie sei jetzt dunkler als der Vorgänger, bezieht sich wahrscheinlich auf die Tatsache, daß die Sets schlecht ausgeleuchtet sind, aber nicht auf fiese, böse, schmutzige oder kantige Charaktere und Schauplätze. Alles sieht aus wie geleckt auf der Battlestar. In feinster billig Serien Tradition. Auch Caprica, sieht aus wie aus einem Designermöbel Katalog oder einem Magazin für Landschaftsarchitektur. Blutleer. Das kann man bei einer Fernsehserie noch verkraften so lange die innere Schönheit stimmt. Da stinkt der Fisch jedoch vom Kopf. Ich möchte den Machern keine faschistische, reaktionäre Grundhaltung vorwerfen, doch strotzt Battlestar Galactica nur von solchen Inhalten. Da wird das Militär dermaßen vergöttert, daß einem die Gehirnzellen wegbruzzeln. Neue Technik ist der Untergang der Menschheit, Heldenpathos wird groß geschrieben. Herrlich naiv himmelt die Crew ihren Admiral an, obwohl er sie in den sicheren Tod schicken will, nur um es den Agressoren zu zeigen. Die Präsidentin, die soziale Züge zeigt und sich um das Wohl der überlebenden sorgt, wird nicht für vollgenommen. Das Militär hat immer recht, kann alles. Könnte auch ein Jerry Bruckheimer Film sein, doch der wäre wenigstens gut ausgestattet. Hatte ich eigentlich schon erwähnt,daß der Feind der Menschheit, die Maschinen, aus religiösem Grund die Menschheit ausschlöschen möchte? Nee ist klar. Kommen wir zum Cast und dessen schauspielerische Leistung. Natürlich, in einem Pilot zur Serie kann man nicht jede Rolle mit einem Oscarpreisträger besetzen. Während die Rolle des Admiral Adama mit James Olmos noch ganz ordentlich davon kommt und auch Mary McDonnell als Präsident ihrer Rolle so gerade noch gerecht wird und man ihr auch Schauspiel unterstellen kann, zeichnet sich der Rest des Cast vor allem durch nicht vorhandenes Schauspiel aus. Das ist auch der Grund warum über die ganze Länge von drei Stunden keine Atmosphäre aufkommen mag. Schlüsselrollen wie Cpt. Apollo oder Starbuck werden erbärmlich interpretiert, Ihre Schauspieler sind austauschbar, man hätte auch den Cast einer beliebigen Soup engagieren können. Grundlage eines jeden Schauspielers ist es, Gefühle ausdrücken zu könnnen, dazu gehören aber mehr als lächeln und nicht lächeln. Den Untergang ihrer Heimat nehmen die Protagonisten dann auch auf, als hätten sie gerade erfahren, daß sie dieses Jahr auf Urlaubsgeld verzichten müssen. Mag sein, daß die zum Film gehörende Serie Darstellern, Story und Dramaturgie mehr Raum für Qualität läßt, dies ist im Falle von Battlestar Galactica aber auch nicht sonderlich schwierig. Die allgemein guten Kritiken sind für mich nicht nachvollziebar. Zwei Sterne fürs Bemühen.

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