Allein in den USA spielte "Ein Verrücktes Paar" gute siebzig Millionen Dollar ein, auch das Sequel "Der Dritte Frühling" war keine Schlappe und spielte mit seinen geringen Produktionskosten von 25 Millionen Dollar fast genauso viel ein. Und eigentlich bleibt auch alles beim Alten, nur Donald Petrie wurde durch Howard Deutch (Ferien zu dritt, Allein mit Dad und Co). Das erfolgreiche Gespann Jack Lemmon (John F. Kennedy - Tatort Dallas, Extrablatt) und Walter Matthau (Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 123, Die Bären sind los) drehte später noch "Tango gefällig?" und "Immer noch ein seltsames Paar" zusammen.
Max Goldman (Walter Matthau) und John Gustafson (Jack Lemmon) haben ihre Streitereien mal bei Seite gelegt, schließlich müssen sie die Hochzeit ihrer Kinder Melanie (Daryl Hannah) und Jacob (Kevin Pollak) vorbereiten. Da kommt ihnen die feurige Italienerin Maria Sophia Coletta Ragetti (Sophia Loren) sehr ungelegen. Sie will aus dem beliebten Angelshop des verstorbenen Chuck nämlich ein Restaurant machen. Max und John versuchen dies mit allen Mitteln zu verhindern. Doch während Max sich dabei immer mehr in Maria verguckt, scheinen sich Melanie und Jacob auseinander zu leben. Und nebenbei wollen die rüstigen Rentner noch den Riesenfisch "Killer George" fangen, der in ihrem Angelteich sein Umwesen treibt.
Storytechnisch knüpft man direkt an den Vorgänger an, weswegen es auch sinnvoll wäre, wenn man "Ein Verrücktes Paar" gesehen hat. Denn dort wurde auch schon das Meiste über die Charaktere gesagt. So ganz kann "Der Dritte Frühling" da nicht mithalten, obwohl Mark Steven Johnson (Elektra, Ghost Rider) wieder das Drehbuch schrieb. Es mag wahrscheinlich daran liegen, dass der Fokus nicht auschließlich auf Max und John liegt. Ihre Kinder Melanie und Jacob erhalten wesentlich mehr Screentime, die Beiden planen nämlich zu heiraten. Und gerade die deswegen aufkommenden Streitereien hätte man sich eigentlich sparen können. Doch ansonsten macht "Der Dritte Frühling" unheimlich Laune, nachdem John das letzte Mal seine Braut abbekam, ist diesmal Max an der Reihe. Doch zuvor boykottieren Max und John das italienische Restaurant von Maria mit allen Mitteln. Man setzt einen Hamster aus, wenn gerade der Gesundheitsinspektor da ist, versteckt die Werbemittel auf der Strasse, oder umspannt das ganze Gelände mit Absperrband der Polizei. Max und John kooperieren hier wesentlich mehr miteinander, was jedoch in keinster Weise bedeutet, dass der Kleinkrieg zwischen den Beiden vorbei ist. Man spielt sich immer noch kleinere Streiche, die meistens etwas mit dem gemeinsamen Hobby zu tun haben, dem Angeln.
Auch will Jeder der Beiden den Riesenwelz "Killer George" fangen. Auf jeden Fall darf man sich erneut auf bissige Dialoge und viel Situationskomik freuen. Besonders Grandpa Gustafson (Burgess Meredith) läuft hier nochmal zur Hochform auf. Hauptsache der Humor funktioniert bestens und es ist einfach putzig mitanzusehen, wie sich der grummelige Max an die hübsche Maria ranschmeißt, deren Mutter auch nicht auf den Mund gefallen ist. Dabei steht der Humor dem Original in nichts nach, wobei Max mit seinen bösartigen Zoten meistens für Lacher sorgt. Der Titel verrät es schon, das Geschehen wird vom Winter in eine angenehmere Jahreszeit verlegt. Den Score liefert erneut Alan Silvestri, wobei Melodien aus dem Erstling wiederverwertet werden. Silvestri wurde für seine tollen Sounds mit einem Preis ausgezeichnet. Aber hauptsache Walter Matthau (74) und Jack Lemmon (70) liefern noch einmal eine tolle Show als streitsüchtige Rentner. Zu Ann-Margret, Daryl Hannah und Kevin Pollak, gesellt sich Sophia Loren (Aarabeske, Geheimaktion Crossbow), die als temperamentvolle Italienerin für Furore sorgt. Burgess Meredith liefert eine ganze starke Vorstellung, in einer seiner letzten Rollen, er verstarb noch im selben Jahr.
Es macht auch beim zweiten Mal noch richtig Spass, den beiden Streithähnen zuzusehen. Vielleicht konzentriert man sich ein wenig zu sehr auf die verschiedenen Liebesbeziehungen, doch die Gagdichte ist erneut sehr hoch, Matthau und Lemon sind einfach spitze.