Die junge Julia Bateman arbeitet tagsüber als Zimmermädchen in einem kleinen, englischen Hotel und nachts als Bedienung in einer Bar, um genügend Kohle für ihren nichtsnutzigen Freund Istvan zusammenzukratzen, der bei ein paar zwielichtigen Gangster-Typen finanziell in der Kreide steht. Michael O’Ryan, der Leiter des besagten Hotels, hat nebenbei ein Auge auf Julia geworfen, steht aber unter der Fuchtel seiner herrischen Mutter und ist ganz allgemein eher von der schüchternen Sorte. Das verschlagene Biest Julia sieht nun ihre Chance gekommen, bändelt mit ihrem Chef an und plant, diesen nach allen Regeln der Kunst auszunehmen. Als der eh bereits labile O'Ryan realisiert, dass er von seiner Angebeteten nur an der Nase herumgeführt wurde, geht er seiner letzten verbliebenen Tassen im Schrank verlustig und die Situation endet in Mord und Totschlag... Mehr als zwanzig Jahre nach seinem "Gib Gas - Ich will Spaß!" hat der ehemalige Neue Deutsche Welle-Filmer Wolfgang Büld offenbar zu seiner wahren Berufung gefunden und in England an einer Reihe von Low Budget-(S)Exploitation-Movies gebastelt... oder zumindest an planlosen Billigfilmchen, die er dafür gehalten hat. Was seinen Beginn mit dem Killer-Vagina-Mumpitz "Penetration Angst - Fick mich und du bist tot" (großer Titel, nix dahinter!) genommen hat, setzt sich nun zumindest formaltechnisch nahtlos mit "Lovesick: Sick Love" fort. Hier wie dort schlägt sich die hübsche Fiona Horsey durch eine zusammengeschusterte Handlung, die von vielen Nackt-Szenen und wenig Sinn gekennzeichnet ist, dabei allerdings auch wesentlich langweiliger daherkommt, weil dem Streifen ganz einfach die völlig abseitige Prämisse des Vorgängers abgeht. Das einzig interessante an der Geschichte sind dann folglich auch ein paar grob eingebrachte Verweise in Richtung von Alfred Hitchcocks "Psycho", die sich in der Mutter-Fixiertheit des Hotel-Leiters manifestieren. An dem besagten Meisterwerk haben sich aber schon ganz andere Leute vor Büld vergriffen, weshalb man diese Masche inzwischen wohl als mächtig totgeritten bezeichnen kann. Was bleibt sind ein paar bewusst auf schlüpfrig getrimmte sexuelle Details und die hin und wieder recht rüden Dialoge, die in ihrer Schockwirkung allerdings völlig flach fallen. Oder kann man in Zeiten von "American Pie" und Porno-Mainstream wirklich noch jemandem mit ein paar gestellten Blow Jobs und ein bisschen falschem Sperma die Schamesröte ins Gesicht treiben? Ich glaube nicht. Hörenswert für Metal-Fans ist allerdings der Soundtrack, auf dem zahlreiche Bands aus dem Century Media-Stall mit ihren Songs vertreten sind... damit knüpft Büld ganz überraschend doch ein wenig an seine Rock- und Punk-Musikfilm-Roots an...
4/10