Gejagt von der ganzen Bevölkerung Amerikas...
Als der Marinesergeant Dunne, zu Unrecht in der Todeszelle, von einer geheimen Kommandogruppe namens “Black Sheep” eine zweite Chance erhält, scheint sich für ihn das Blatt gewendet zu haben. Die geheime Truppe soll schmutzige Aufträge durchführen, die CIA oder NSA nicht übernehmen können. Doch schon der erste Job verläuft nicht gut – die First Lady wird erschossen und Dunne als Täter hingestellt. Damit wird er zu „America`s Most Wanted“. Es bleibt ihm nur ein Ausweg – er muß herausfinden, warum die First Lady erschossen wurde – und wer die Drahtzieher sind. Zusammen mit einer Augenzeugin taucht er tief in die Geheimnisse der CIA und der Army ein...und kann den Gordischen Knoten zerschlagen.
Keenen Ivory Wayans ist kein Schauspieler für reine Actionfilme. Es fehlt ihm das gewisse Etwas, sei es der sture Gesichtsausdruck eines Seagal, der Akzent eines Arnold, die Beweglichkeit eines van Damme...und so kann er auch in „Most Wanted“ nicht überzeugen. Wayans braucht Comedy, braucht gute One-Liner, aber davon gibt es hier keine, denn das Thema ist viel zu ernst- die First Lady stirbt selten auf der Leinwand. Dabei ist die Prämisse recht gelungen, wenngleich die Jagd nur einmal bildlich gut dargestellt wird und dann auch gleich in einer schönen Crashszene endet. Aber ansonsten wird Potential ohne Ende verschenkt, Wayans kann sogar unerkannt in einem Polizeirevier umhergehen, obwohl sein Konterfei überall zu sehen ist – von wegen „Alle gegen Einen“.
Und so bleibt der verworrene und unlogische Plot nur der Faden, an dem sich ab und an die eine oder andere Actionsequenz reiht. Diese sind dann aber von guter Qualität, und somit ist der Film insgesamt auch kein Reinfall. Für einen Politthriller zu oberflächlich und gewollt verworren, für einen reinen Actioner zu wenig Action, so bleibt ein sonderbarer, aber dennoch recht unterhaltsamer Bastard übrig, und daher gibt es allemal noch 6/10.