Review

Son of Brundlefly


Cronenbergs „Die Fliege“ ist (ähnlich wie Carpenters „Das Ding“) eines der besten Remakes aller Zeiten und uneinholbar, für jedes Sequel eine fast schon zu große Bürde, beinahe a la „Psycho“ zuvor. Doch anders als bei Hitchcocks Meilenstein ließ sich das Studio hier nicht allzu lange Zeit um dennoch eine Fortsetzung hinterherzuschicken - und die kann sich zu meiner Verwunderung wirklich sehen lassen! „The Fly II“ hätte ich nicht jahrelang links liegen lassen müssen, schließt direkt an den legendären Vorgänger an und erzählt vom nun elternlosen Sohn des Wissenschaftlers und Protagonisten aus dem ersten Teil. Dieser kam zwar in einer Art Kokon zur Welt und brachte seine Mutter dabei ums Leben, hat nun aber ein recht normales, menschliches Erscheinungsbild. Nur wächst und altert er wesentlich schneller, ist zudem mit einem übernatürlichen Intellekt gesegnet. Und nun forscht und beobachtet man ihn in der Firma seiner Vaters genau, ob und wie sich seine insektoiden Gene vielleicht doch noch entfalten...

„Fly II“ ist eine klasse Fortsetzung und auch ein klasse, eigenständiges Sci-Fi-Horrordrama. Er hat den romantisch-menschelnden Kern seines „Vaterfilms“, seine handgemachten Ekeleffekte und nachvollziehbare, sympathische Figuren, denen man kein schleimig-schmerzhaftes Ende gönnt. Der Bösewicht ist schön fies und bekommt am Ende mega befriedigend, was er verdient. Es gibt einige wundervolle Splattereien, die mich haben jubeln lassen. Eric Stoltz darf endlich „Martin (Mc)Fly“ spielen und man kauft ihm jede Emotion und jede Enttäuschung auf dem Weg zur „Heilung“ ab. Am Ende wird es etwas actionreicher und fast kommen „Aliens“-Vibes auf. Nur eben mit einem Monster, auf dessen Seite man voll und ganz steht. „Fly II“ hat mich gut unterhalten, massiv überrascht und er kann sich behaupten. Cremig. 

Fazit: Sohn (k)einer Eintagsfliege! „Fly II“ kann zwar nie mit dem cronenberg'schen Höhepunkt mithalten, steht für sich alleine jedoch genüsslich für Ekel, Empathie und effektive Effekte handgemacht. Flieg‘ ich an 'nem Freitagfeierabend drauf. 

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