Erneut ist Jesse Katzur in der Rolle des jungen Benny zu sehen, der zwischen seiner aktuellen Freundin, die sich ziert mit ihm zu schlafen, und einer eher freizügigen Altersgenossin hin- und hergerissen ist. Während er mit seinen beiden besten Freunden nach wie vor eine Party nach der anderen besucht, werden er und seine Familie für ein paar Tage von seiner überaus attraktiven Cousine besucht.
Man merkt "Eis am Stiel 3" über weite Strecken recht deutlich an, dass das Konzept der ersten beiden Filme leichte Verschleißerscheinungen zu zeigen beginnt. Die Folge: Das Gehabte wird gesteigert, sodass der dicke Johnny noch häufiger verprügelt und aus diversen Schlafzimmern gejagt wird, der attraktive Momo noch leichter bei noch mehr Mädchen landen kann, während auch die hübsche Cousine lediglich aus ästhetischen Gründen und der Möglichkeit, so noch mehr Gags einstreuen zu können, mit in den Film integriert wird.
Damit fährt der dritte Teil der Reihe jedoch auch nicht schlecht, da die Gagdichte so sehr deutlich erhöht werden kann, auch wenn nicht jede Szene, die amüsant werden sollte, im Endeffekt tatsächlich zünden kann. Letztlich werden die etwas ulkigen Nebenfiguren, etwa die Eltern von Benny, dabei gekonnt genug ausgespielt, dass der Unterhaltungswert im Vergleich zum zweiten Teil nicht weiter abrutscht. Zudem hält Regisseur Boaz Davidson, der bereits für die beiden Vorgänger verantwortlich war, das Erzähltempo hoch genug, dass ein ordentlicher Unterhaltungswert durchweg gegeben ist, wobei auch die flotte, gewohnt routiniert gewählte Musik, ihren Teil dazu beiträgt.
Verglichen mit dem ersten Teil der Reihe, der mittlerweile durchaus einen gewissen Kultstatus genießt und auch dem Sequel, geht "Eis am Stiel 3" der Charme der Vorgänger jedoch noch einmal ein wenig ab, so verlieren die allzu sexbesessenen Protagonisten hier durchaus teilweise an Sympathien, worunter der Film dann doch mitunter etwas leidet. Zudem liegt hier eine weitere leichte Steigerung der Softerotik-Szenen vor, die sicherlich ins Konzept passen und auch ganz nett anzusehen sind, aber auch hier verliert der Film, der die zunehmende Einfallslosigkeit der Autoren mit mehr Sex und Gags zu kaschieren versucht, den einen oder anderen Sympathiepunkt. Der Plot verkommt dabei im Übrigen zum Vehikel und steht besonders dem ersten Teil in vielen Punkten nach.
Dabei lebt auch "Eis am Stiel 3" durchaus von seinen drei Hauptdarstellern, die gewohnt spielfreudig agieren und die deutlich unsympathischeren Züge an ihren Charakteren weitestgehend kompensieren. Aber auch die restlichen Teenie-Darsteller lassen keinen Grund zur Beschwerde.
Fazit:
Die höhere Gagdichte kann im dritten Teil der "Eis am Stiel"-Reihe noch einmal verhindern, dass der Unterhaltungswert im Vergleich zu den Vorgängern deutlich leidet, obwohl die Story zunehmend eintöniger wird und das Konzept immer deutlichere Verschleißerscheinungen zeigt.
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