Review

Von der Liebe zu einem Pastor…06.10.2008

Nach einer langen Autofahrt und dem vorherigen Urlaub liegt man, Regen am Wohnzimmerfenster, auf der Couch und will nicht mehr viel. Klar, daß die Wünsche der Liebsten dann zu berücksichtigen sind, und wenn der Regisseur der gewählten Liebeskomödie Herr „Pretty Woman“ Marshall ist, dann sollte doch leichte und gut gemachte Unterhaltung zu erwarten sein. Aber Kate Hudson ist genau so wenig Julia Roberts wie John Corbett als Richard Gere durchgehen kann, daher ist man schnell wieder auf en Boden der Tatsachen zurück und sieht nur eine weitere Liebeskomödie, die zudem noch Elemente des Familiendramas aufgreift und sogar drei Kinder mit an Bord hat, was zu den vorhersehbaren Dialogen und Szenarien führt. Dabei ist es ganz egal, daß das Ziel der Begierden der weiblichen Hauptfigur ein Priester ist, denn sie kriegen sich, komme, was da wolle.

Helen hat einen tollen Job in der Modebranche, zwar den Liebsten noch nicht gefunden, aber das macht nichts. Schicke Wohnung in New York, Reisen um die Welt, Eintritt in die besten Clubs, ach, das Leben kann so schön sein. Doch ein Unfall rückt ihre Scheinwelt wieder gerade, denn die verstorbene Schwester überträgt ihr die Vormundschaft über deren drei Kinder. Und so muß sich die Busineßfrau plötzlich mit dem ganz alltäglichen Lebenswahnsinn herumschlagen, tatkräftig unterstützt von der älteren Schwester und einer arabisch wirkenden Nachbarin. Zwar ist das Leben nun nicht mehr so leicht wie einst, doch da ein evangelischer Pastor die Schule leitet, an der die Kinderlein unterkommen, wissen wir, daß bald die Lebenswerte Helens verschoben werden, weg von Karriere, hin zu Mutter, Familie und Ehefrau.

Das ist insgesamt sehr vorhersehbar und zumeist auch wenig witzig. Hie und da darf zwar ganz unverhofft ein kleiner Witz verschämt um die Ecke lugen – kuck mal, ich habe eine Perücke – doch als Komödie geht der Film sicher nicht durch. Romantisch ist er auch nicht, denn man widmet sich vorrangig dem Leben der Kinder und den damit einhergehenden Problemen. Zudem muß man auch schauspielerischen Durchschnitt bescheinigen, der es nicht schafft, einer durch und durch öden Geschichte Esprit einzuhauchen. Insgesamt also ein sehr durchschnittlicher Genrebeitrag, der viel will, aber wenig schafft und über weite Strecken auch fast ein wenig langweilig daherkommt - 5/10.

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