The Phantom
Vor den Avengers, vor Spider-Man, vor der Justice League, sogar vor Batman und Superman gab es bereits das Phantom (da das erstmal keine wirkliche Geheimidentität hatte, gilt Superman weiter als erster maskierter Superheld), das Abenteuer in Comic Strips erlebte. Kein Wunder, dass im Zuge des Batmanfilmes von 1989 ein paar Jahre später auch Lee Falks Held auf die Leinwand kam.
Vor etwa 400 Jahren musste ein Junge mitansehen, wie sein Vater von Piraten ermordet wurde. Wie durch ein Wunder wurde er von Eingeborenen gerettet und schwor sich, sein Leben dem Kampf gegen Piraten aller Art zu widmen. Er trug dazu ein lila Kostüm (keine Ahnung warum) und eine Maske. Als er schließlich starb, schlüpfte sein Sohn in das Kostüm, und so scheint der Wandelnde Geist ewig zu leben. Der Film spielt in den Dreißigern (als die Figur erfunden wurde) und erinnert mit seinem Dschungelsetting an die ersten drei Indiana Jones Filme, ohne deren Klasse zu erreichen. Der Film punktet mit einem extrem leichten Grundton und einem naiven Sense of Wonder. Natürlich ist der weiße Mann automatisch der Anführer der Dschungelbewohner, die natürlich abergläubisch sind, natürlich sind die Bösewichter richtig BÖSE, vor allem der Oberbösewicht, natürlich geht es gleich mal um das Schicksal der Welt, natürlich ist der Held unerschütterlich gut, natürlich gibt es einen Love Interest (Kirsty Swanson, die Kino-Buffy), natürlich gibt es BÖSE Handlanger (vor allem die junge Catherine Zeta Jones, die eine Gruppe böser Kampfpilotinnen anführt – ja, genau), die natürlich nach einem Kuss schon mal unmotiviert die Seiten wechseln, natürlich gibt es exotische Dschungelschauplätze und jede Menge Actionsetpieces (inklusive einer einstürzenden Hängebrücke).
Originell geht anders, das will der Film aber auch gar nicht sein, sondern optisch ansprechende, kurzweilige Unterhaltung, und das gelingt ihm durchgängig. Die Hauptrolle spielt Billy Zane, der ein paar Jahre später als absoluter Oberfiesling in einem kleinen, kaum gesehenen Film namens Titanic über die Leinwände flimmern sollte. Hier als Held bekommt er relativ wenig zu tun, füllt die Rolle aber gut aus. Die Action kracht und wummst ganz schön (und ist herrlich handgemacht) und auch die Locations sind wunderschön gestaltet. Insgesamt ein netter Actionfilm mit schön nostalgischem Flair, dem der kommerzielle Erfolg leider versagt blieb.