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Kirk Douglas rammt mit seinem Boot ein Tiefsee-Monster, das sich schließlich überraschend als U-Boot entpuppt. Der menschenfeindliche Kapitän der Nautilus nimmt die Besatzung des Bootes bei sich auf. Bei ihren Reisen kommen sie jedoch mit einem Riesenkraken in Kontakt.

Ich persönlich bin kein Freund von Klassikern. Bekanntlich gibt es das eine oder andere Meisterwerk von damals, das man sich auch heute noch ansehen kann, wie beispielsweise "Psycho" oder "Dr. Seltsam". Doch diese Filme beeindrucken allesamt durch ihre Handlungen, die auch heute noch einzigartig sind. Das Problem liegt darin, dass "20.000 Meilen unter dem Meer" leider lediglich durch die hervorragenden Spezial-Effekte beeindrucken konnte und, dass diese nach über 50 Jahren natürlich hoffnungslos veraltet sind.

Die Story ist wie gesagt substanzlos. Der bekannte Roman von Jules Verne wurde bereits vor dieser Verfilmung dutzendfach in Szene gesetzt und auch nach diesem Streifen folgten einige Adaptionen des Romans um Kapitän Nero. An neuen Ideen, die diese Verfilmung von den Anderen unterscheiden würde, mangelt es leider. Die Charakterkonstruktion ist leider überaus dürftig, da das Popcorn-Kino damals wie heute nicht wirklich auf charakterliche Tiefe achtet. Zu allem Überfluss ist der Film natürlich sehr vorhersehbar, da wirklich jeder den Stoff bereits kennt.

Die Umsetzung von Regisseur Richard Fleischer ist solide. Die Filmmusik ist ordentlich und kann vor allem die Action-Szenen gut unterlegen, wobei auch sie natürlich hoffnungslos veraltet ist. Die Effekte sind wie erwähnt überaus veraltet und langweilig, zumal sie meiner Meinung nach ganz klar überdosiert sind. Der Film quillt förmlich vor veralterten Effekten und überflüssiger Action über, wobei diese nostalgischen und damals Oscar-prämierten Effekte schon anfangs einen gewissen Reiz haben. Leider ist auch das Erzähltempo nicht sonderlich hoch, sodass der Film an einigen Stellen komplett ausgebremst wird. Das einzige, das man sich heute noch gut ansehen kann, ist die ordentliche Kulisse. Die scheinbar endlosen Weiten des Ozeans, die liebevolle Gestaltung der Nautilus und eine herrliche Tropeninsel machen auch heute noch viel her. Fleischer, der mit "20.000 Meilen unter dem Meer" einen seiner ersten Filme inszenierte, konnte sich bis 1989 im Geschäft halten und inszenierte in dieser Zeit unter Anderem "Die fantastische Reise" und "Doctor Dolittle".

Durch die vorhersehbare Story und die veralterten Effekte ist der Film leider nur mäßig unterhaltsam. Gerade bei einem solchen Film, der auf einem U-Boot spielt, hätte man eine gespannte und klaustrophobische Atmosphäre aufbauen sollen, was die Filmemacher jedoch nicht schaffen. Der Film läuft sehr langsam an und ist durch die schwachen Effekte auch im Mittelteil nur mäßig unterhaltsam. Das Finale, das vor 50 Jahren vermutlich noch Spannung aufbauen konnte, ist auch lahm und überflüssig. Wirklich nur für Fans von Klassikern zu empfehlen.

Kirk Douglas, der hier in einer seiner früheren Rollen zu sehen ist, noch bevor er durch Stanley Kubricks Filme "Spartacus" und "Wege zum Ruhm" endgültig weltbekannt wurde, spielt solide. Auch James Mason ist in der Rolle des skurrilen und menschenfeindlichen Nemo sicherlich überzeugend, aber trotz des guten Casts, will einem der Film heute einfach nicht mehr so richtig gefallen.

Fazit:
Es gibt unvergängliche und vergängliche Klassiker und "20.000 Meilen unter dem Meer" gehört definitiv zu den letzteren. Die Story ist altbekannt und kann heute niemanden mehr vom Hocker reißen und die Spezialeffekte, die damals noch revolutionär waren, sind mittlerweile komplett überholt und haben höchstens noch einen nostalgischen Wert. Ich rate von dem Film ab und empfehle ihn höchstens an Fans von Klassikern.

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