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Wir kennen ihn alle und wollten, eine bestimmte Zeit in unserem Leben, genauso sein wie er: Peter Pan, der Junge der nie erwachsen werden will. In seinem Nimmerland gibt es alles was man als Kind haben will, vor allem Action, Spaß und Abenteuer. Und einen Schurken den es zu besiegen gilt: Hook. Viele Verfilmungen hat die Geschichte von J.M. Barrie schon hinter sich, am bekanntesten dabei sind wohl die Spielberg-Version, mit einem erwachsenen Peter Pan, und der Zeichentrickklassiker aus den Disney-Studios, der für mich persönlich immer noch die beste Verfilmung darstellt. Doch auch P.J. Hogans Version hat es in sich. Ein farbenfrohes aber auch ungeheuer düsteres Filmspektakel, dass für 109 Minuten beste Unterhaltung sorgen kann.

Die Geschichte ist überall bekannt. Peter Pan, ein nicht erwachsen werdender Junge, lebt, zusammen mit den "verlorenen Jungs", im sagenumwobenen Nimmerland. Doch immer wieder zieht es ihn in die reale Welt zum Haus der Darlings, in dem die kleine Wendy ihren Brüdern die spannendsten Geschichten erzählt. Eines Tages lädt Peter die Geschwister ein, mit ihm nach Nimmerland zu reisen, um dort die tollsten Abenteuer zu erleben. Doch auch der böse Piratenkapitän Hook lebt auf der Insel und macht sich um jeden Preis daran, Peter Pan, durch den er vor vielen Jahren eine Hand verloren hat, das Leben schwer zu machen. Spannung ist also garantiert. Was man dieser Version von Peter Pan vor allem zu gute halten muss, ist die Tatsache, dass sie sich, von allen Filmen, noch am engsten an die Vorlage hält. P.J. Hogan und seine Drehbuchschreiber haben alle Arbeit geleistet, um der Vorlage in jeder Weise gerecht zu werden und alle wichtigen Details mit in den Film zu übernehmen. Zwar wirkt das Treiben ab und an leicht holprig, doch im Großen und Ganzen wurde bei der Adaption gute Arbeit geleistet. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass dieser Peter deutlich düsterer ist, als die meisten Anderen.

Und diese Düsternis bewirkt, dass dieser Streifen beim jugendlichen- und erwachsenen Publikum gut ankommen dürfte. Denn vor allem die Kampfszenen zwischen Peter und Hook strotzen nur so vor finsteren Szenarien, die man einem Familienfilm so gar nicht zu getraut hätte. Es wird geschossen, gekämpft und geflucht und selbst die Kinder nehmen mitunter keinerlei Blatt vor dem Mund. Wirklich brutal wird das Ganze dabei zwar natürlich nicht, doch wem es bei Peter Pan-Filmen bis jetzt zu harmlos zu ging, der wird von der ungewohnten Düsternis sicherlich sehr positiv überrascht sein. Die FSK 12-Freigabe kommt jedenfalls nicht von ungefähr und kleineren Kindern sollte man diese Version vielleicht auch wirklich (vorerst) vorenthalten. Dafür hat Hogan diesen Film wirklich spürbar für ein Publikum inszeniert, dass wenigstens schon im Teenie-Alter und älter ist. Und dieses Publikum dürfte dann um sehr mehr seinen Spaß daran haben.

Aber nicht nur die Dunkelheit des ganzen Treibens unterhält aufs trefflichste, auch die pompöse Ausstattung bringt ihren Teil dazu bei. Egal welches Inszenierungs-Detail man auch nimmt, alles ist wirklich 1A gelungen. Wunderbare Kostüme vor grandiosen Kulissen, geben einen satten Augenschmaus ab, dem sich der Zuschauer nicht entziehen kann. Dazu der Einsatz einiger subherber Farbfilter, die das ganze Geschehen nur noch schöner machen und auch für eine knackig dichte Atmosphäre sorgen. Vor allem der ständige Einsatz der dunkelblauen Farbfilter bringt die düstere Stellen des Films perfekt auf den Zuschauer rüber. Und wäre das nicht schon fast genug, so untermahlt noch ein schier grandioser Score das Geschehen aufs trefflichste. Ich persönlich werden wohl nicht drum herum kommen, mir den Soundtrack noch in meine Sammlung zu stellen, so schön ist diese Filmmusik mal wieder geraten. Wunderbar!

Nicht zu vergessen sind dann natürlich noch die Darstellerleistungen, wobei mir allerdings Hauptdarsteller Jeremy Sumpter als Peter Pan nicht ganz so sehr gefallen hat. Zwar besitzt er durchaus Qualitäten und bringt seine Figur hier und da recht gut rüber, doch irgendwie hat mir das gewisse Etwas noch gefehlt. Ab und an wirkt er noch etwas ungeholfen und nicht wirklich ideal besetzt, in der Rolle des Peter Pans. Aber das ist vielleicht auch nur eine rein subjektive Einschätzung meinerseits. Unübertroffen ist aber auf alle Fälle Jason Isaacs, der hier wirklich einen optimalen und herrlich fiesen Hook zur Schau stellt, der selbst Dustin Hoffmans Spiel, im Spielberg-Film, alt aussehen lässt! Und auch alle anderen Darsteller machen ihre Sache soweit ganz gut.

Fazit: Fantasiereiches Peter Pan-Spektakel, dass sich wesentlich enger an die Buchvorlage hält, als alle anderen Verfilmungen, und dadurch ungewohnt düster daherkommt. Harmlose Familienunterhaltung wird einem hier jedenfalls nicht geboten, eher ein Märchen für groß gewordene Kinder in bester Harry Potter-Manier. Dazu eine prächtige und pompöse Inszenierung, die für Atmosphäre sorgt und (im großen und ganzen) wunderbare Darstellerleistungen, die ebenfalls zum Gelingen des Films beitragen. Ich persönlich würde den Disney-Zeichentrick-Klassiker zwar dennoch zu jedem Zeitpunkt vorziehen, doch P.J. Hogans Peter Pan ist ebenfalls ein absolut wunderbares Ereignis geworden, was sich jeder, der eine Zeitlang nie erwachsen werden wollte, unbedingt anschauen sollte!

Wertung: 8,5/10 Punkte

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