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" Ginger Snaps " wurde 2000 auf dem Fantasy Filmfestival ein Riesenerfolg und wäre auch eine Kinoauswertung wert gewesen. Vier Jahre später unterschrieb man bei Lions Gate gleich einen Doppelvertrag. Erstens für " Ginger Snaps II " und für das Prequel. Beide Filme gingen in einem Jahr vom Stapel und die Qualität hat nicht darunter gelitten. Als Regisseur durfte Brett Sullivan ran und konnte sich somit endlich mal in einem Spielfilm, statt nur in einem Kurzfilm beweisen. Das Budget hierfür war sehr knapp, fällt jedoch dank Sullivan´s gekonnter Inszenierung nie auf. Auch der zweite Teil wurde wieder nur auf dem Fantasy Filmfestival vorgeführt, leider konnte man den Erfolg des Originals nicht halten.

Nach Ginger´s (Katharine Isabelle) Tod, ist auch Brigitte (Emily Perkins) mit dem Virus infiziert. Nur durch die Wirkung des Eisenhuts kann sie die Mutation verzögern. Andererseits wirkt der Eisenhut wie ein Gift und Brigitte fällt in Ohnmacht. Aufwachen tut sie in einer abgelegenen Heilanstalt, wo sie die seltsame Ghost (Tatiana Maslany) kennenlernt. Doch auch ein Werwolf hat Brigitte´s Fährte aufgenommen. Bald fallen ihm die ersten Insassen zum Opfer und Brigitte flieht mit Ghost in eine alte Waldhütte. Ihre Mutation schreitet immer weiter fort, trotzdem beschließt sie den Werwolf mit Hilfe von Ghost zu töten. Nicht nur, dass der Werwolf ihre Fährte schon wieder aufgenommen hat, auch Ghost scheint nicht dass zu sein, was sie vorgibt.

Man knüpft hier direkt an den Erstling an und macht dort weiter, wo man aufgehört hat. Brigitte ist nun auf sich allein gestellt. Sie fixt sich regelmäßig den Eisenhut und leidet unter exorbitanten Schmerzen. Zudem ist auch noch ein Werwolf hinter ihr her. Hier gibt es ein paar kleine Versäumnisse. Mich würde interessieren, was aus Brigitte´s Eltern geworden ist, außerdem hätte ich zu gerne erfahren, wer der Werwolf war, der Brigitte ständig verfolgt hat, um sich mit ihr zu paaren. Trotzdem bleibt der Plot sehr interessant und vor allem spannend. Man muss größtenteils ohne überraschende Wendungen auskommen, nur das Finale verblüfft und erschreckt gleichzeitig ein bisschen. Auch wenn nicht alles ganz plausibel ist, diesen Ausgang kann man nicht vorhersehen.

Dass der Film gut funktioniert liegt zum Großteil auch an der brillant agierenden Emily Perkins. In Teil eins hatte sie weniger Screentime, dort ließ man Katharine Isabelle den Vortritt. Doch hier geht es nur um Brigitte, Ginger taucht nur in einigen Traumsequenzen auf. Keine andere Darstellerin würde so gut in diese Rolle passen, wie Emily Perkins. Doch auch der Rest des Feldes agiert sehr überzeugend. Die Darsteller sind aber fast alle unbekannt. Wie schon erwähnt hat Katharine Isabelle hier nicht viel zu melden, erst im Prequel hat sie wieder eine Hauptrolle.

Gelungen ist auch die bedrohliche Atmosphäre. Ganz besonders die abgelegene Heilanstalt mit dem dunklen Keller, aber auch die im Wald gelegene Hütte sieht hübsch gruselig aus. Der ganze Film ist sehr düster geworden, Humor bleibt eigentlich ganz aus. Die Inszenierung ist stylisch, jedoch ohne nervige Wackelkamera, nur hin und wieder sind vereinzelte Stilmittel, wie ein bisschen Fast Motion zu erkennen. Der Score beschränkt sich eher auf traurige, oder bedrohliche Sounds und Melodien. Auf jeden Fall wird die Spannung somit gut unterstützt, leider bleiben Schocks ganz aus.

Was man " Ginger Snaps II " vorwerfen kann, sind ein paar kleine Hänger. Man darf es aber nicht als Längen bezeichnen, denn die 90 Minuten vergehen wie im Fluge. Aber es wird doch ein bisschen zäh, dialoglastig, in einigen Szenen hätte man sich kürzer fassen können, zum Beispiel gegen Ende hin.
Aber dafür bleiben wir vor billigem CGI verschont. Selbst der Werwolf sieht echt aus und beim Make up hat man sich sichtlich Mühe gegeben. In Punkto Gore hält man sich bedeckter, als im Original. Die Opferzahlen bleiben gering, aber das Blut darf teils schon ordentlich sprudeln, jedoch wird das Opfer bevor es richtig eklig wird, meist aus dem Bild gezogen. Die Qualität der Goreeffekte ist hoch und wie oben erwähnt sieht man dem Film sein Budget nie an.

Das Original wird nicht erreicht, trotzdem ist dieses Sequel absolut würdig und überzeugt durch eine toll agierende Emily Perkins. Wer schon " Ginger Snaps " mochte, der kann sich ohne Bedenken gruseln.

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