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Als ich las das John Woo eine Literaturvorlage von Philipp K. Dick verfilmt, hatte ich schon ein wenig Farbe im Gesicht verloren. Wochenlang strich ich wie ein streunender Kater um die DVD ohne sie mir anzusehen. Eine Dicksche Story versprach zwar Innovation und Spannung aber wiederum John Woo ist genau der Regisseur der so was nicht einzufangen vermag. Nachdem ich Operation Broken Arrow und Im Körper des Feindes gesehen hatte wusste ich wofür das John Woo Kino stand: Logikfreie Zone, hirnlose Action bei der alles explodiert was schräg angehustet wird.
Aufgrund guten Zuredens seitens des Videothekars habe ich ihn mir dann doch angeschaut.
Ich gehe mal davon aus das die Story bekannt ist weshalb ich jetzt nicht näher darauf eingehen werde.
Mit Ben Affleck hat man zwar einen bekannten Namen erwischt aber den hyperintelligenten Ingenieur nimmt man ihm nur selten ab. Für diese Rolle hätte man besser Guy Pearce genommen. Uma Thurman passt wiederum hervorragend aber sie hat leider zu wenig Möglichkeiten Ihrer Rolle mehr Tiefgang zu geben. Okay, war von Explosionsfilmer Woo auch nicht anders zu erwarten.
Die spannungsgeladene Möglichkeit ein Rätselraten um die von Ihm selbst versandten 20 Gegenstände zu inszenieren wird in bester MacGuyver Manier runtergespult. Hätte wahrscheinlich zuviel Zeit beansprucht und man hätte noch länger auf die erste Explosion warten müssen. Trotzdem hat der Film, für Woosche Verhältnisse, die erste Hälfte recht interessant über die Zeit bekommen und hier und da kam sogar etwas Spannung auf womit man dem Regisseur bescheinigen konnte das er auf dem richtigen Weg ist. Leider ist er dann falsch abgebogen. Ben Affleck mutiert zu John Rambo obwohl er besser Motorrad fährt. Wir erinnern uns daran das Rambo mit Motorrad gestürzt ist. Ben Affleck passiert das nicht. Er fährt wie vom Teufel geritten durch engste Passagen und in eine Metallröhre hinein. Was er da drin möchte ??? Ganz einfach: Das verfolgende Auto was logischerweise nicht hinein paßt kann endlich vollkommen stupide gegen den Eingang fahren und wunderschön in Flammen aufgehen. Jaaaaa, da ist endlich Meister Woo. Einmal in Fahrt gekommen lässt der Regie führende Pyrotechniker die Story mal schnell nebenbei auflösen damit er mehr Spielraum hat um Dutzende von Gegnern zu eliminieren. Völlig überzogene Kämpfe gipfeln in der nächsten Explosion. Woo hatte seinen Spaß, ich nicht. Warum er nicht gleich den belgischen Fritten Prügler van Damme als Held besetzt hat bleibt ungeklärt. Vielleicht hat er sich ans erste Drittel des Drehbuchs erinnert und an die Schwierigkeiten gedacht van Damme einen intelligenten Gesichtsausdruck zu entlocken. Fazit: Eine absolut tolle Story, die von John Woo furchterregend umgesetzt wurde.
Nicht das ich irgendwas gegen John Woo hätte. Er ist auf seinem Gebiet ein wahrer Meister aber wer in der Hölle gibt dem Mann so eine Story zum verfilmen?? Ein zusammengeschustertes Drehbuch für den nächsten Steven "Hackfresse" Seagal Film hätte doch wirklich ausgereicht.

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