Die vier älteren Herren Ricky, John, Edward und Sears bilden gemeinsam die "Chowder Society", die sich seit über 50 Jahren regelmäßig einfindet, um sich gegenseitig am Kaminfeuer Grusel-Geschichten zu erzählen. Als Edwards Sohn David aus dem Fenster seines Appartements zu Tode stürzt, ist das für dessen Zwillings-Bruder Don Grund genug, seinem Vater einen Besuch abzustatten. Als dieser kurz nach Dons Ankunft jedoch ebenfalls ums Leben kommt, deucht dem Filius, dass irgendwas an der Sache nicht ganz koscher ist. Der verbliebene Rest der "Chowder Society" benimmt sich zudem sehr merkwürdig und die Senioren scheinen etwas vor Don zu verheimlichen. Eine alte Fotografie, die die Männer zusammen mit einer jungen Frau zeigt, die einige Ähnlichkeit mit einer ehemaligen Kollegin und Bettgefährtin Dons namens Alma hat, bringt ihn schließlich auf die richtige Spur. Er tritt darauf hin der Altherren-Gesellschaft bei und erzählt zu seinem Einstand eine obligatorische, wahre Grusel-Geschichte, die sich um jene besagte Alma dreht. Ricky und die anderen wissen nur zu gut über diese Frau Bescheid, und Dons Geschichte weckt die Erinnerung an eine längst vergangene Tat, die sich allem Anschein nach nun zu sühnen scheint... Bei "Zurück bleibt die Angst" handelt es sich um die Verfilmung eines recht bekannten Romans von Peter Straub (nie gelesen), dessen Inhalt dem Hörensagen nach ganz schön durch die Mangel gedreht wurde, was der Sache aus dramaturgischen Gesichtspunkten nicht gerade gut getan hat. Die nun kryptisch angelegte und mit mehreren überlangen Flashback-Einschüben verpimpelte Handlung gibt sich nämlich jede Mühe, die im Grunde genommen sehr simple Geister-Geschichte möglichst kompliziert zu erzählen, auf die Art soll dem Publikum wohl ein wenig mehr Substanz vorgegaukelt werden, als der Streifen tatsächlich auf die Waage bringt. Verwunderlich eigentlich, wenn man bedenkt, dass Drehbuchautor Lawrence D. Cohen zuvor noch Stephen Kings "Carrie" so kongenial adaptiert hatte. Regisseur John Irvin, der später noch für eine Reihe von passablen Actionfilmen wie "Ruf nach Vergeltung", "Freefall" und dem Schwarzenegger-Vehikel "Der City-Hai" verantwortlich zeichnet, bevorzugt halt eher die grobe Kelle und war offenbar nicht die richtige Wahl für einen subtilen Grusel-Stoff wie diesen, denn wirklich Angst einflössend oder unheimlich ist das Ganze nämlich nie, dafür aber mit ruppig getimten Schocks überfrachtet. Diese stützen sich dann zumeist auf die hervorragenden Make Up-Effekte von Dick Smith, die auch heutzutage noch sehenswert sind, allen voran die gut designte, vergammelte Latex-Leiche, die das bemerkenswerteste (und am häufigsten bemühte) Visual des Films darstellt. So richtig zum Reigen der früh80er-F/X-Spektakel vom Schlage eines "Das Ding aus einer anderen Welt", "Das Tier" oder "Das Engelsgesicht - Drei Nächte des Grauens" lässt sich "Zurück bleibt die Angst" dann allerdings doch nicht rechnen, dazu ist die Chose letztendlich nicht spektakulär genug und lässt in der tricktechnischen Ausgestaltung zudem jeglichen Innovations-Wert vermissen. Stattdessen ist der Streifen zumindest in der ersten Hälfte mit Sex- und Nackt-Szenen überfrachtet, denn Craig Wasson und Alice Krige nutzen da jede Gelegenheit, um miteinander in die Kiste zu hüpfen. Da gibt es bereits nach wenigen Minuten den ersten blanken Arsch und kurz darauf sogar einen Schniepel (im freien Fall!) zu sehen, wie befremdlich. Einen Hauch von Klasse, die ihm eigentlich gar nicht zusteht, erhält "Zurück bleibt die Angst" lediglich durch die namhafte Besetzung mit den verdienten Leinwandgrößen Astaire, Douglas, Fairbanks und Houseman, bei deren geballter Präsenz man sich hin und wieder doch fragt, was die eigentlich ausgerechnet in DIESEM Film zu suchen haben. Die gut ausgesuchten Drehorte und das ständige Schnee-Rieseln verhelfen dem Streifen immerhin zu einer ganz passablen (um nicht zu sagen "frostigen") Atmosphäre, und die eindrucksvollen Production Values machen mächtig was fürs Auge her. Zumindest auf diese Weise kann Irving dann noch ganz gut verschleiern, dass er nach Genre-Maßstäben betrachtet nur relativ dürftig gearbeitet und deshalb auch nur mäßiges Entertainment zustande gebracht hat. So was wie echtes Grusel-Feeling stellt sich trotz aller Schock-Effekte leider erst in den letzten paar Minuten ein, die aber auch keinen angemessenen Showdown beinhalten, sondern die Angelegenheit ziemlich unbefriedigend in einem Beinahe-Anti-Klimax auflösen. Nun ja. Man hätte sich vielleicht doch genauer an der literarischen Vorlage orientieren sollen, so ist das Ganze alles in allem nur ein kleiner Blender.
6/10