Review

Ein Gefängnis bricht aus


Schon seit vierzig Jahren macht Renny Harlin Filme - und ist jetzt mal gerade erst junge 60 Jahre. Das kann auch nicht jeder von sich in Hollywood behaupten. Obwohl er aus der Traumfabrik mittlerweile ja raus ist und eher im asiatischen Raum als Regisseur engagiert wird. „Prison“, über eine verfluchtes, tödliches Gefängnis, war sein erster größerer Film und kleiner Erfolg, der ihm seinen Weg ebnete und auch zum Teil seine Richtung, seinen Stil aufzeigte. Danach sollten u.a. ein Ausflug in die Elm Street, „Cliffhanger“ und mit „Deep Blue Sea“ einer der besten Haifilme überhaupt auf sein Konto gehen. 

„Prison“ kombiniert den roughen Gefängnis-Männer-Actioner mit Spuren von „Poltergeist“ oder eher „Hellraiser“ und Co. Ein junger Viggo Mortensen lässt sich nicht lumpen, das Gefängnis-Flair ist schön kalt und dreckig, die Kills des Gefängnis selbst (!), durch Rohre, Stacheldraht und Elektroschocks, sind aller erste Sahne und fantastisch saftig. Schön, dass ihm die Köche endlich eine würdige, umgeschnittene Veröffentlichung spendiert haben! Einige berühmte Köpfe sieht man in der zweiten Reihe, im Finale kracht's erwartungsgemäß gewaltig (wenn auch sehr flott runtergekurbelt) und so simpel wie der Titel ist, so straight spielt das Ding seinen Stiefel runter. Routiniert und (trotz einiger unterlaufener Klischees) berechenbar, verlässlich und wohltuend. Erst recht wenn man auf 80er-Horror und -Action steht. Knackig, maskulin, schnell verzehrt und vergessen. Aber immer wieder gern gesehen.

Fazit: ein typischer Renny Harlin. Mit klarem Horroreinschlag und toller Atmo. Kann man sehr locker weggucken, bereichert jeden Videoabend mit Knastthema. Eine Mischung aus „Shocker“ und „Lock Up“. Eher nice als Scheiss. Must-Sees sehen anders aus, Enttäuschungen ebenso. 

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