Review

Der Tall Man ist immer noch auf der Jagd nach Mike und bekommt diesen auch in seine Finger, doch sein Kumpel Reggie lässt nicht locker und versucht mit ein paar neuen Weggefährten die Pläne des Bösewichtes zu vereiteln.

Im Grunde liefern die ersten drei Teile der "Phantsam"-Reihe die selbe Haupthandlung und dennoch sind sie unterm Strich recht unterschiedlich. Der erste Teil war ein athmosphärischer Grusler, der zweite Teil setzte dagegen mehr auf Action und der dritte Teil nun vermischt diese beiden Richtungen und packt noch etwas Zombieterror hinzu.
Der Film fängt mit einem gelungenen Rückblick auf die ersten beiden Teile an und führt dann die Handlung genau dort weiter, wo sie in "Das Böse 2" endete, um fortan die bekannten Gimmicks, wie die Mörderzwerge oder die Sphären in Aktion zu zeigen. Nur belässt man es nicht beim Altbekannten, sondern gibt diesem neue Fassetten und Hintergrundinformationen, die frischen Wind in das Geschehen bringen. So weisen die Sphären neue Fähigkeiten auf, zum Beispiel können sie ein Auge ausfahren, das die Informationen direkt an den Tall Man weiterleitet oder eigenen sich als Allzweckwerkzeug und zudem wird erläutert, wie die Leichen, die Mordzwerge und die Kugeln im Zusammenhang stehen. Ganz neu ist, dass es nicht nur "böse" Kugeln gibt, sondern auch eine unseren Helden positiv gesonnene Sphäre, denn in dieser haust der Geist eines verstorbenen Bruders.
Im weiteren Verlauf gibt es ab und an Rückblicke auf die beiden ersten Teile, aus denen Reggie und Mike gelernt haben, was sich unter anderem in der Szene zeigt, in der Reggie das Dimensionstor schließt oder als Mike die Abneigung des Tall Man gegen Kälte erkennt.
Erfrischend sind dann solche Ideen, wie die abgetrennten Hände, die sich zu mordgierigen Bestien wandeln, was Erinnerungen an Teil 1 erweckt, in dem ein Finger zu einer spaßigen Fliege mutierte.
Neben den bekannten und beliebten Figuren des Tall Man (wieder herrlich miesepetrig: Angus Scrimm), Reggie (Reggie Bannister) und Mike, der nach der zwischenzeitlichen Verkörperung durch James LeGros wieder von Michael Baldwin gemimt wird, kommen ein paar nette Charaktere, wie die dunkelhäutige Kampfamazone Rocky und der minderjährige, aber nicht minder kampferprobte Tim zum Reigen hinzu. Weniger anfreunden kann ich mich mit dem gemischten Bandentrio, das später die drei Zombies bildet, welche meiner Meinung nach nicht so recht zu dem restlichen Geschehen passen wollen.
Athmosphärisch kann dieser Teil mit den ersten beiden nicht mithalten, denn eine gruselige Stimmung wird nur selten erzeugt, obwohl vor allem gegen Ende mit dem "größten gotischen Mausoleum im Westen der Vereinigten Staaten" hierfür eine günstiger Schauplatz gewählt wurde. Dafür lässt dieser Teil viel stärker als alle anderen humoristische Elemente ins Geschehen einfließen, wofür hauptsächlich Reggie zuständig ist, den seine Schwanzgesteuertheit in manch ein Fettnäpfchen treten lässt.
Effektetechnisch wird einem Einiges geboten. So gibt es neben der bereits mehrfach gesehenen "Sphäre im Kopf mit anschließender Blutfontäne" tolle Tricks wie die bereits erwähnten Monsterhände, einen wunderschönen Kehlenschnitt per Rasierklingenfrisbee, einen abgedrehten Kopf oder vollkommen weggerammte Gesichter, um mal nur einige zu nennen.

Insgesamt liefert "Das Böse 3" der Reihe neue Elemente, aber wiederholt auch vieles und manch eine Änderung wirkt etwas fehl am Platze. In meinen Augen ist er der schwächste der ersten drei Teile, bietet aber ordentliche Unterhaltungswerte und liegt unterm Strich auf meiner Skala noch im guten Bereich.

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