Review

Nach „Terror Firmer“ kommt mit „Tales from the Crapper“ mal wieder so eine richt überdrehte Tromakomödie auf den Markt. Die ganze „Story“ (genau genommen kann man so einen Mumpitz nicht mehr als Story bezeichnen) dient nur als Gerüst für allerlei Blödeleien, allen voran Lloyd Kaufman als Crap Keeper. Man merkt schon, dass er richtig Spaß an seiner Rolle hat und zu jeder halbwegs passenden Gelegenheit dem Zuschauer die Troma-Mentalität nahe bringt. So gibt es zwischen den beiden Geschichten noch ein kurzes, aber sehr amüsantes „Make Your Own Damned Movie“-Feature in dem Kaufman den Zuschauer in die Amateurfilmkünste Marke Troma einführt. So lernt man z.B. dass das Grundgerüst eines guten Films aus zwei lesbische Kunststudentinnen und einem drogensüchtiger Transsexuellen besteht, man sollte auch nicht vergessen an jeder erdenklichen Szene Waffen einzubauen. Schon allein deswegen lohnt sich der Film. Aber der Streifen hat natürlich noch weitaus mehr zu bieten, nämlich jede Menge abgedrehte Ideen. Da wird ein abgerissener Penis schon mal als Mordwaffe verwendet oder eine Gummipuppe erwacht während einer heißen Lesbennummer zu echtem Leben (hat mich übrigens ein wenig an Pinocchio erinnert) und während einer lesbischen Vampirsexszene hören wird doch tatsächlich den Audiokommentar von Oliver Stone, der so einiges an Hintergrundinfos liefert; um nur mal ein paar dieser abgedrehten Ideen zu nennen.

An Schauspielern gibt’s natürlich wieder jede Menge alte Bekannte: Neben Kaufman spielen noch Julie Strain, James Gunn (schrieb die Drehbücher zu Tromeo & Julia, Scooby-Doo und Dawn of the Dead (2004)), Joe Fleishaker, Skippy and Foofy Applebaum, Debbie Rochon, Masuimi Max, Trey Parker, Ron Jeremy und natürlich Harry Ball - The Penis Monster. Man kann also durchaus von einem Staraufgebot sprechen.
Wenn man die schauspielerischen Leistungen beschreiben soll, trifft das Wort „Overacting“ wohl voll in die Mitte; aber das erwartet man ja wenn man sich einen Troma-Film zu Gemüte führt.
Julie Strain macht natürlich das was sie am Besten kann: sich ausziehen und wenn’s in dem Film tatsächlich weder Titten noch Gewalt zu sehen gibt, haben sich unsere Freunde von Troma etwas neues, revolutionäres einfallen lassen: Boner Vision. Sollte also die Handlung mal durch so etwas Langweiliges wie Dialoge weitergeführt werden, erscheint links unten ein kleines Fenster in dem es ausschließlich Titten zu sehen gibt. Danke Troma.

Für Tromafans ist der Film sicherlich ein wahres Fest, wenn er auch nicht ganz die Klasse von Terror Firmer erreicht, aber so gut habe ich mich selten amüsiert. Es ist Scheiße, aber es ist gute Scheiße, also schaut euch den Mist an.

8/10

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