Ich stehe immer noch unter dem Eindruck dieses vollkommen überbewerteten Films.
Der Anfang ist typisch Hollywood mit 08/15 theatralischer Musik und einer kurzen Einleitung in der Gegenwart ähnlich wie in vielen Filmen (z.B. Titanic). Dann folgt die Rückblende. Hier ist wieder das typische asiatische Kino am Werk: einfache, teilweise sehr stupide Einführung in die Charaktere, welche noch unbeschwert und glücklich Lachend durch ihr Leben torkeln, während man als Zuschauer schon weiß, dass das Drama sie noch einholen wird.
Die nun folgende Geschichte ist schnell erzählt: Zwei Brüder kommen (eher unfreiwillig) in die südkoreanische Armee um gemeinsam gegen den kommunistischen Norden zu kämpfen. Dabei versucht der Ältere den Jüngeren zu beschützen, indem er sich als (brutaler) Held hervortut um sich eine Medaille zu erwerben, die dem Jüngeren sozusagen als Freifahrtsschein nach Hause dienen soll.
Leider funktioniert der Film hinsichtlich dieser Handlung überhaupt nicht. Der ältere Bruder wird ohne ersichtlichen Grund zum Kriegsverbrecher und Schlächter (macht er es nur der Medaille wegen oder gefällt es ihm so sogar? Er scheint jedenfalls keine Probleme mit vielen seiner Taten zu haben), während der jüngere ihm immer wieder sagt, dass er das so nicht will und nicht auf diese Art und zu diesem Preis von ihm beschützt werden will (die Stimme des Gewissens sozusagen). In diesem Zusammenhang und innerhalb dieses Bruderzwists fällt dermaßen oft das Wort Medaille, dass es nur noch nervt und somit über weite Strecken des Films sehr stupide und ermüdend wirkt. Dazu werden die anderen Soldaten kaum vorgestellt, die kriegerischen Handlungen so gut wie gar nicht beleuchtet, so dass auch hier jedweder Hintergrund fehlt.
Die Dialoge an sich, nicht nur diese immer wiederkehrenden stumpfen Streitgespräche der Brüder über den Sinn und Unsinn der Medaille, sind stupide und dermaßen einfach gestrickt, dass man sich die Ohren zuhalten möchte.
Im Allgemeinen ist die Handlung (gepaart mit ihren Dialogen) nur als flach und ermüdend zu bezeichnen. Als Kriegsdrama taugt dieser Film absolut nicht. Alles ist zu einfach und vorhersehbar bzw. unausgegoren gestrickt. Mich hat irgendwie alles irgendwann nur noch genervt!
Gut gelungen ist die Optik des Films. Sehr schön in Szene gesetzte, krasse Kriegsaction in derben Bildern, die nur auf Grund des Drama/Antikriegsfaktors hierzulande als 16ner durchgehen durfte.
Aber als Kriegsactioner taugt der Film auch nicht, da zwischen den (vollkommen ohne strategische Hintergrundhandlung auskommenden) Einzelkämpfen immer wieder die Drama-Dampfhammer-Faust in ihrer stumpfen Art auf den Betrachter eindrischt und ihm (mir) die Freude am Ganzen nimmt.
Der Schluss ist wieder sehr melodramatisch und einfältig gelungen. Hier kommt wieder das Vorbild Hollywood zu Tage - nicht schlecht aber auch nicht gut!
Störend wirkten außerdem diverse Handlungen der Obrigkeiten. Wie schnell da ohne jegliches Hinterfragen Leute vorverurteilt (exekutiert) werden und wie schnell so stumpfe Sprüche kommen wie: "Er läuft über, er ist ein Roter!" ist doch sehr nervend und unglaubwürdig. Ich weiß zwar, dass die Asiaten da sehr grob waren und auch kenne ich als Fan asiatischer Filme die Einfachheit vieler Dialoge und Ausrufe, die immer gleich alles sehr stumpf auf den Punkt bringen, hier aber wirkte es auf mich nur noch störend.
Fazit: Ein prächtig bebilderter (Ausnahme der schlecht animierte Fliegerangriff zum Schluss mit dem lächerlichen Absturz) Kriegsfilm. Derbe Actionbilder, viel Blut und Gedärm, ein hoher Grad an Realismus in den Kämpfen. Leider geht in der Handlung alles an Glaubwürdigkeit und Realismus der (leider kaum strategisch erörterten) Kriegshandlungen verloren, denn auf der Dramaschiene ist hier nur klägliches Versagen zu attestieren. Insbesondere liegt das an schlechten Dialogen, nicht nachvollziehbaren Handlungen, Stumpfheit der Handlung und zu wenig Integration Anderer in den Bruderkampf. Ich weiß zwar, dass in diesem Krieg (so schlecht er hinsichtlich Strategie und Verlauf auch beleuchtet wird) tatsächlich Brüder gegen Brüder / Familie gegen Familie kämpften, aber diese Metapher hier, versagt einfach auf ganzer Linie.
Auf weite Strecken einfach nur ermüdend zuzuschauen!
5 von 10