Ein Mann wird für 15 Jahre in eine mickrige Wohnung gesteckt die nur einen Fernseher beinhaltet. Als man ihn schließlich rauslässt und er sich einer völlig veränderten Welt stellen muss, sinnt er nur nach einem: Rache an denen die ihm dies angetan haben, und die Beantwortung der Frage: Warum?
Was dem Zuschauer in "Oldboy" geboten wird, ist eine Story die sich durch ihre Innovationen, ihre Spannung, und ihren unvorhersehbaren Storytwists klar von vielen anderen abhebt. Was im Film besonders im Vordergrund steht, ist die Verfassung, bzw. die Psyche des Protagonisten die durch immer wieder auftauchende innere Monologe besonders deutlich wird. An 2. Stelle steht die Spannung des Films, denn die Antwort auf die Frage "Warum?" ist in einem großen Labyrinth voller Geheimnisse und Intrigen rund um das Thema Freundschaft, Verantwortung und Loyalität versteckt. Allein dies zeigt schon, dass "Oldboy" keineswegs bloß einen stumpfen Rachefeldzug erzählt, sondern die Grenze zwischen Held und Schurke, Täter und Opfer, und Wahnsinn und Besonnenheit so sehr verwischt, dass das Resultat besonders tiefgründige und emotionale Charaktere sind. Verpackt wird all dies in einem großen "Spiel", so dass der Protagonist nach und nach Hinweis für Hinweis findet.
Doch das bedeutet keineswegs das "Oldboy" ein durchweg trauriger bzw. tiefgründiger Film ist, auch Spaß und Action kommen ausreichend zum Zuge, teilweise sogar gemischt, und auch eine deftige Portion Gore ist enthalten. Dies alles wirkt aber sogut wie nie unpassend, im Gegenteil, es wurde durchweg passend in die Szenen und die jeweilige Atmosphäre mit eingebunden.
Insgesamt ist "Oldboy" ein sehr guter Mix verschiedenster Genre-Arten und bietet eine unvorhersehbare Story mit interessanten Charakteren und einem guten Spannungsbogen.
8/10