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Ein kleiner Urlaubsort wird von Jugendlichen auf Motorrädern terrorisiert, unter anderem auch Georgia, die nur knapp einer Vergewaltigung entkommt, als Rick ihr zur Hilfe eilt. Der zweite Versuch der Rowdys klappt schon besser, und die beiden landen komatös bzw. mit Amnesie im Krankenhaus. Eine Rape & Revengegeschichte wäre zu simpel für diesen Schundstreifen, also gibt es da noch den Mäzen und Herrscher über das österreichische Idyll, der flugs den Falschen beschuldigen lässt, um den Verdacht von seinem missratenen Sohn abzulenken. Die Story schliddert schon schnell in lächerliche Gefilde ab, zunächst hofft der ein oder andere angesichts der übersinnlich begabten Georgia vielleicht noch auf einen atmosphärischen Psychohorror, der da kommen mag, doch so etwas ist bei Joe D'Amato wohl kaum zu erwarten. Und so gibt er neben ein wenig Telekinese und den thelepathischen Einlagen schon das zum Besten, was der Film noch weiterführt, wenn in Georgias Visionen alle naselang ihr Kind getötet wird, bis ein abgeschlagener Puppenkopf in der Torte landet. Genau so abstrus sind die Experimente, die im Krankenhaus im Namen des Gesetztes an den Patienten durchgeführt werden. Um die Wahrheit herauszufinden wird das Oszilloskop so lange gezeigt, bis das Piepen in den Ohren klingelt, ein paar Schweißperlen auf der Stirn und ein Sturm draußen, fertig ist das frischgebackene Monster, auch wenn von Frankenstein, wie der irreführende deutsche Titel vermuten lässt, jede Spur fehlt. Die medizinischen Erklärungsversuche zeugen von einem grenzdebilen Drehbuch, das in etwa so hanebüchen, aber auch so einschläfernd wie Lucio Fulcis "Dämonia" ist. Sowohl Horror- als auch Gorefans bietet D'Amato nicht viel Sehenswertes, abgesehen von wenigen Splattereffekten in einer schäbigen Umsetzung. Fraglich ist z.B., was der Einschub eines Kostümfestes mit Hakenkreuzdeko soll, das herausragendste Merkmal für diesen Flop ist vielleicht das komplette Unvermögen der mitwirkenden Darsteller. Der Preis für die größte Lachnummer geht dabei an zwei Schnullies vom Wachdienst Schutzengel, die die schwierige Aufgabe, die ganze Stadt zu zweit zu beschützen, effektiv lösen: die Nichtsnutze machen einfach gar nichts, sauber. Mit Ruhm oder gar großem Elan bekleckert sich hier sowieso niemand, als solide ist vielleicht gerade noch die Kostümarbeit zu betrachten, von Ausziehexpertin Laura Gemser, ausgerechnet.

Fazit: Vielleicht der schlechteste Horrorfilm von Joe D'Amato. Katastrophal. 1/10 Punkten

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