Review

Molly wurde als kleines Mädchen von ihrem Vater sexuell missbraucht. Als erwachsene Frau leidet sie unter Halluzinationen - und "bearbeitet" manchmal Männer mit der Klinge eines Rasiermessers...

Für Explotation-/Gore-Freaks ist es natürlich schade, dass die erste Kastrations-Szene damals deutlich entschärft wurde, weil der Film von der MPAA sonst ein X-Rating erhalten hätte... Aber auch in der US-Originalfassung gibt es in THE WITCH WHO CAME FROM THE SEA (was für ein geiler Filmtitel!) diverse derbe Szenen. Zwar kaum "richtige" Gore-Effekte (Kunstblut sieht man in einigen Szenen jedoch genug), dafür wird zum Beispiel der inzestiöse Sex zwischen Molly und ihrem Vater in kurzen Einblendungen erstaunlich grafisch Dargestellt... Vor allem, wenn man das Alter des Films berücksichtigt.

Es überrascht mich nicht, dass der Film zum Beispiel in England verboten wurde. Der Eintrag in der "Video-Nasties"-Liste ist vermutlich auch der einzige Grund, weshalb sich überhaupt (noch) einige wenige für den Film interessieren. Dies gilt ja auch für etliche andere Filme wie zum Beispiel UNHINGED. Diese sind meiner Meinung nach jedoch alle weniger sehenswert, als THE WITCH WHO CAME FROM THE SEA.

Herausragend an THE WITCH ist die Leistung der Hauptdarstellerin Millie Perkins sowie ein Teil des "Art house-Styles". Nebst einigen schnellen Schnitten und kurzen Spielereien mit Farbfiltern, gibt es auch etliche sehr ruhige Szenen. Manch einer wird diese wohl eher langweilig finden, für mich passen sie jedoch hervorragend zum Gesamtbild dieses recht eindrücklichen Films!

Teilweise ein "wirrer" Film, teilweise fast schon poetisch. Auf jeden Fall aber einzigartig. Ich würde den Film übrigens nicht als Horrorfilm bezeichnen, eher als psychologisches Drama.

7 Punkte

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