Tale of Two Sisters, A
Gesehen Version: Zwei Schwestern (Arte/ Trash)
Die beiden Schwestern Su-Mi und Su-Yeon kehren zu ihrem Vater und Stiefmutter, die ein Haus in einer wunderschönen Gegend Koreas besitzen zurück. Sie waren in einer Klinik für psychisch Kranke. Die Ursache ihres Aufenthalts ist der grausame Tod ihrer Mutter, die sich im Schrank erhängt hat. An einem prachtvollem, goldenen Tag halten sich beide bei der Hand und gehen zum nah gelegenen Fluss. Dort lassen sie ihre Füße baumeln. Mal sieht man nur die Füße, wie sie im Wasser herumwirbeln, dann in der totalen die beiden Kinder. Als sie zum Abendessen gerufen werden folgt die Kamera in einer thirdperson-Perspektive, wie man sie aus den Computer- spielen kennt . Dies verleiht dem Film eine gewisse Interaktivität. Auch lässt der Regisseur dem Zuschauer genug Zeit sich mit dieser Rolle des Zuschauers anzufreunden. Wie ein Fotograf zeigt das Kamerabild immer wieder Nahaufnahmen um die Intensität und Verknüpfung zum Zuschauer herzusellen. Dies gelingt sehr gut und die Spannung baut sich sehr gut auf.
In der Nacht hört Su Yeon komische Geräusche, so als ob jemand mit den Fingernägeln auf dem Fußboden entlangfahren würde. Die Türklinke bewegt sich, etwas rüttelt daran und eine Hand windet sich langsam um die Tür. Auf einmal steht eine Person auf dem Bett. Ein bekanntes Bild das natürlich zu kritisieren ist. Von hier an beginnt eine Geschichte, die mit den Ängsten spielt. Diverse Schreckelemente und ganz stark auf die psyche drückend, verschwimmt langsam die Realität und führt den Zuschauer selbst in einen Zustand des Verwirrtseins.
Es scheint so als ob die Mutter noch ihr Unwesen treibt ... ???
Der Film zwei Schwestern mag im ersten Moment mit Filmen wie the Ring oder ähnlichen Produktionen vergleichbar sein, da er auch dieses von der Filmindustrie eingeprägte Modell des Mädchens, mit langen schwarzen Haaren verwendet. Jedoch anders als bei dem obengenannten Film ist nicht ein Videoband der Anlass, sondern die psyche des Mädchens. Der Film zeigt ein vielleicht überzeichnetes Bild einer psychisch kranken , welche über den Tod ihrer Mutter einfach nicht hinwegkommt. Das ist schon harter Topak, weil die Verbindung zur Wirklichkeit nicht so weit entfernt ist.
Aber der Regisseur lässt den Zuschauer langsam in die scheinbar interaktive Rolle wachsen. Er nimmt sich viel Zeit und beschränkt sich ganz und gar auf die Mädchen und dem Haus in dem der Film spielt. Die Rückblenden und eingefügten Szenen sind absolut passend und halten sich in Grenzen. Aufregend sind die Kamerafahrten, die wie ich finde, sensationell sind. Es gibt einen Anfang eine Kamerafahrt und einen Schluss einer Szene. Und man betrachtet eine Szene nicht nur aus eine Sichtweise, sondern auch von der anderen. Der Film ist sehr gut und stimmig aufgebaut. Die beiden Mädchen spielen ihre Rolle sehr gut. Gerne nimmt man ihnen diese verwirrtheit ab. Ein Blick in diese großen dunklen kindlichen Augen verratem dem Zuschauer mehr über den "Seelenzustand" als es Worte zu sagen vermögen. Konsequent nutzt dies der Regisseur gekonnt!Die Musik ist sehr variabel, mal zupft ein Gitarrenspieler, ein anderes mal wird die klassische Musik bemüht. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Geräusche der toten Mutter.
Ich persönlich fand das Ende etwas verwirrend und plötzlich, was meinen Gesamteindruck etwas stört. Ich hätte mir gewünscht etwas mehr Zeit für das Ende zu haben.
Der Film Zwei Schwestern entführt einen quasi in ein Krankheitsbild. Angenommen man wacht eines Tages auf und kann nicht mehr unterscheiden was real und was unreal ist. Zwar lebt man ganz normal, jedoch aus einer anderen Perspektive betrachtet ist man verrückt, ver - rückt vom normalen.
Fazit:
gut - sehr gut gelungener Psychoschocker