Review

"Soldiers" aka „Der Soldat von Oranien“ (Soldaat van Oranje) ist nach Floris, Türkische Früchte und Das Mädchen Keetje Tippel breits die 4. und meiner Meinung nach beste Zusammenarbeit von Paul Verhoeven und Rutger Hauer. Gleichzeitig handelt es sich hierbei um den bis dahin teuersten holländischen Film überhaupt (Budget: 5.000.000 NLG etwa 2,5 Mio. $) und um einen der erfolgreichsten (1,5 Millionen Zuschauer allein in Holland) und beliebtesten Filme Hollands (Zweitbester Film Hollands nach Türkische Früchte). Mit diesem Film wurden Regisseur Paul Verhoeven (Flesh & Blood, Starship Troopers) und seine Hauptdarsteller Rutger Hauer & Jeroen Krabbe international bekannt (Golden Globe Nominierung als bester ausländischer Film). In Deutschland erschien der Film 1988 gekürzt von Ascot Video und ist auch ab und zu stark gekürzt (ca. 40 min.) im Fernsehen zu sehen.

Story/Handlung :
Der Film beruht auf dem Buch des echten „Soldaat van Oranje“ Erik Hazelhoff Roelfzema.

Soldiers zeigt das Leben in Holland während des Zweiten Weltkriegs am Beispiel von befreundeten Studenten. Die Hauptrolle spielen hierbei Eric (Rutger Hauer: Blade Runner, Hitcher) und Guus (Jeroen Krabbé: Auf der Flucht, Kalmans Geheimnis) die sich dem Widerstand anschließen. Ein paar der Freunde kollaborieren jedoch mit den Nazis oder versuchen sich raus zu halten …

Besetzung :
Die Cast von „Soldier of Orange“ (int. Titel) ist hervorragend gewählt vor allem durch die überzeugenden Darstellerleistungen von Rutger Hauer und Jeroen Krabbé. Eigentlich war Derek de Lint für die Hauptrolle vorgesehen, da er aber bei Proben nicht überzeugen konnte, wurde schließlich Rutger Hauer getestet und bekam die Rolle. In weiteren Rollen sind unter anderem Edward Fox (Der Schakal, Wildgänse II) als internationaler Star, Rijk de Goyer (Nosferatu; Die Wilby Verschwörung), Lex van Delden (Die Brücke von Arnheim), Derek de Lint (Poltergeiset TV Serie) sowie Andrea Domburg (Keetje Tippel) als Königin Wilhelmina zu sehen. Um realistischer zu sein wurden jeweils Holländer, Engländer und Deutsche für die Kriegsparteien gecastet und man drehte ab 1976 an Originalschauplätzen.

Crew :

Die Kamera führte hier Verhoevens späterer Haus und Hof Kameramann Jost Vacano (Das Boot, Robocop). Als Produzent betätigte sich erneut Rob Houwer (Türkische Früchte, Keetje Tippel) und die eingehende Titelmusik steuerte Rogier van Otterloo (Türkische Früchte, Keetje Tippel) bei. Als Autoren betätigten sich Verhoeven persönlich sowie Gerhard Soetemann.

Gesamturteil :

Wie immer bei Verhoeven gibt es einige drastische Bilder zu sehen die für anschaulichen Realismus sorgen, ein ausgezeichnetes Drehbuch beruhend auf dem Originalroman sorgt für die nötige Spannung, Tiefe und den Anspruch. Meiner Meinung nach gehört der Film zu den realistischsten und besten Antikriegsfilmen überhaupt, der den Vergleich mit Hollywoodproduktionen nicht zu fürchten braucht. Die Sicht des Krieges bleibt zwar weitestgehend auf Holland beschränkt doch dort wird fast jede Facette der Besetzung und Befreiung dargestellt. Der Film beginnt eigentlich mit dem Happy End , nämlich mit der Rückkehr der Königin ,doch dies schadet der Spannung keinesfalls denn am Ende des Films zeigt sich welche Folgen der Krieg mit sich gebracht hat. Außerdem bleibt die weitgehend neutrale Sicht auf die Geschehnisse ohne jemand wirklich zu verurteilen überraschend konstant und man verzichtete auf die eindimensionale Hollywood-typische Gut und Böse Darstellung. Rutger Hauer in einer seiner besten und überzeugendsten Rollen und für mich der beste Verhoeven Film !!!!!! ((10/10)

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