Bei manchen Filmen wird empfohlen: Licht aus und dann schön abgruseln! Bei diesem Film empfehle ich: Licht anlassen, um nicht frühzeitig einzuschlafen! Nach dem ich hier bereits etliche Mondos mit bizarren Ritualen, Tierschlachtungen und negativem Weltbild besprochen habe, wird nun ein weiteres Thema abgevespert, bei dem es allerdings bei weitem nicht so brachial zugeht, wie bei den anderen Filmen dieser Gattung: Eine Pseudo-Doku über Okkultismus, Satanismus, Geistesheilung, Teufelsaustreibung und was noch alles dazugehört.
Mit John Carradine konnte ein echter Hollywoodstar als Erzähler gewonnen werden, der Rest der Crew ist in gewohnter Manier ein ziemlich undurchsichtiger Haufen. Ein flaues Gefühl beschleicht einen zudem, dass mal wieder alles gestellt und inszeniert wurde. Wie beschrieben ist die "Reise ins Jenseits" jedoch längst nicht so derb wie viele andere Mondos.
Zu sehen gibt es: Eine Referenz an den Fall der besessenen Anneliese Michels, PSI-Forschung in Amerika, Voodoo auf Haiti, afrikanischen Totenkult, Teufelsaustreibung durch die katholische Kirche, einen Piercingfreak als Wunderheiler und noch allerhand mehr, leider auch viel Belangloses und Nebensächliches ohne große Erinnerungswerte. Schade auch, dass nichts Atmosphärischeres dabei herausgekommen ist. Die Kerzen bleiben aus, die Glühbirne leuchtet munter weiter - so viel zur Witching Hour, die heute leider ausfällt.
Fazit: Höchst mäßige Anneinanderreihung von höchst mäßigen Szenen mit vermutlich hohem Fake-Anteil. Allenfalls für Interessenten der oben genannten Thematiken einen verschüchterten Blick wert. Wer Okkultes, Tod und Teufel mag, der greift lieber zu den wesentlich besseren "Witchcraft 70" oder der Anton LaVey-Doku "Satanis".