Jason Voorhees hat bekanntermaßen einen großen Verwandtenkreis. Slasher hier, Slasher da: Was vor allem in den Achtzigern so an Abmurkstreifen gedreht wurde, geht vermutlich auf keine Kuhhaut mehr. Auch „Honeymoon Horror“ gehört zur Serie all jener Endlosprodukte, die irgendwann einmal auf den Markt geworfen wurden. Dabei ist die Rezeptur ziemlich einfach: Camp Crystal Lake gegen ein Liebesnest für junge Paare auf einer einsamen Insel austauschen, dem Ganzen einen verheißungsvollen Titel geben und auch den Killer selbst hat man irgendwo schon mal gesehen…
Generell bespreche ich keine Filme mit hohem Bekanntheitsgrad und auch nicht, ob sie denn gut oder irgendwie kultig sind. Jeder in der Versenkung verschwundene Bockmist ist mir tausend Mal lieber, weshalb auch „Honeymoon Horror“ ein gefundenes Fressen für mich war. Hier haben wir es mit einem billigen Friday-Klon zu tun. Spannenderweise entstammt der Killer aus einem weiteren Rip-Off der berühmten Sean S. Cunningham-Serie – aber aus einem, das ich für weitaus besser als das Original erachte: „The Burning – Brennende Rache“. Gekupfert, geklaut: Wer die Filme kennt, der weiß, was ich meine, um zumindest noch ein bisschen Restspannung zu erhalten.
Dabei sind die Morde in „Honeymoon Horror“ bisweilen gar nicht unblutig. Mehrere Szenen haben sogar richtig Tempo und Dynamik, was die ganze Sache jedoch nur noch ärgerlicher macht: Offenbar konnte Regisseur Harry Preston solide inszenieren wenn er denn nur wollte. Dessen einziger Film ist jedoch frei von frischem Input, was schon bei den Morden beginnt, die lediglich mit der Axt erledigt werden. 80 Prozent der Handlung kriecht im Schneckentempo dahin und man muss schon ein arger Slasher-Komplettist sein, um bis zum Ende durchzuhalten.
Und dann gab es noch diesen Zigarre qualmenden dicken Sherriff, dessen Szenen erst später mit eingefügt wurden. Weiß der Geier warum..? Um den dürftigen Film noch ein bisschen zu strecken..? „Honeymoon Horror“ ist jedenfalls flachbrüstig bis zum Gehtnichtmehr. Slashersalat ohne Biss und Würze. Lediglich 3 von 10 Punkten wert.