Review

Das Schönste an dem „Tag, an dem die Zeit endete“ (so der Originaltitel) ist die Tatsache, dass das auch für den nur 79minütigen Film an sich gilt, der nach meinem Verständnis keine Minute länger hätte dauern dürfen.

Das ist insofern schade, da hinter dem totalen Wildwuchs von Plot tatsächlich eine wirre, wenn auch interessante Sci-Fi-Idee lauert, die im Kielwasser so ungeheurer Hits wie „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ durchaus hätten bestehen können, wenn auch nur auf einem B-Level.
Leider basiert diese frühe Charles Band-Produktion mehr oder minder auf diversen abwechslungsreichen Trickeffekten verschiedenster Art, die man dann später, beim Scheitern des eigentlichen Projekts, in eine neue Rahmenhandlung eingefügt hat. Mehr schlecht als recht, aber der Film hat wenigstens einen Anfang und ein Ende.

Dazwischen allerdings herrscht reine Anarchie.
Im Wesentlichen geht es um eine mehrköpfige Familie, vom silberhaarigen Patriarch (hier gibt sich Dallas-Leader Jim Davis die Ehre) über die graue Gattin (Oscarpreisträgerin Dorothy Malone) bis zu den kleinen Bratzen, ohne eine Zeitlang ein Science-Fiction-Film nicht auskommen konnte. Allesamt ziehen in ein futuristisches Anwesen in der Wüste von Neumexiko, eine Art Kuppel-Rundbau, der wohl ein wenig von Star Wars inspiriert war.
Leider kommt es parallel zur Konjunktion drei Supernovae irgendwo im näheren Universum, was den Ursprung der Zeit aufribbelt und nun fortan das Häusle samt Besatzung quer durch alle möglichen Zeiten purzeln lässt – leider hat das auf den Look keinerlei Auswirkungen, da wir uns ja in der Wüste befinden.
Die Kinder haben ein kleines Artefakt gefunden, welches offenbar alieneskes Interesse erregt, doch an diesem Punkt wird der Film ein einziges Kuddelmuddel, denn es gibt offenbar hilfreiche und böse Aliens, die man aber alle gar nicht zu sehen kriegt, bis auf ein einzelnes kleines animiertes Wesen und sehr viele sich von selbst bewegende Flugobjekte oder Küchengeräte.
Zwischendurch kommt man noch irgendwann an, wo sich in einer längeren Sequenz zwei Stop-Motion-Sauriermonster im Garten bekriegen, was von den Eingeschlossenen immer sehr angestrengt bestaunt wird und wilde Lichter fahren Wettrennen über der Immobilie.

Während das alles passiert (nahezu 90 Prozent des Films), verschwindet eines der Kinder und taucht wieder auf und einer der Söhne befindet sich die ganze Zeit auf dem Weg zu dem Anwesen, wo er pünktlich zum Showdown auftaucht.
Was am Ende und zwischendurch wirklich geschehen ist, wird uns immer wieder nachdrücklich erklärt, auch wenn diese Erläuterungen offenbar aus der lauen Luft gegriffen sind – auf jeden Fall endet der Film auf einer positiven und phantastischen Note, für die sich immerhin ein paar Backgroundmaler tierisch ins Zeug gelegt haben.

Ansonsten gibt es zusammenhangslose oder langweilige Dialoge und sehr viele Gegenschüsse auf die Familie, die sich praktisch nie in einer direkten Interaktion mit den Effektshots befindet und deswegen häufg ins Nichts starren muss. Währenddessen sollte man auf einschlägigen Webseiten den Inhalt dringend nachlesen.

Wer also mag, der erlebe hier eine fröhliche Bastelstunde aus unterschiedlichen Filmmaterialien, teilweise getrickst von Größen wie Jim Danforth oder David Allen, produziert von Charles Band und geskriptet von David Schmoeller (Tourist Trap). Gegen zwischenzeitliche Ratlosigkeit und inhaltliche Durststrecken gibt es leider kein Mittel. (3/10)

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