ZOMBIE! VS. MARDI GRAS ist erst der dritte Film, den ich hier in der OFDb nicht mit einer Punkzahl von 1 bis 10 benote.
Ist dieser bizarre Film von Karl DeMolay und Will Frank ein genialer Zombie-Kunstfilm oder einer der miesesten Filme, die je gedreht wurden?
Ich kann mich nicht so recht entscheiden...
Dass der Film in der IMDb von den meisten Leuten mit dem Punkteminimum bewertet wurde, viele aber auch das Punktemaximum vergeben haben, hat mich auf jeden Fall nicht im geringsten überrascht.
Ich habe schon etliche Trashfilme und wirklich ungewöhnliche Kunstfilme gesehen. Aber dieses Filmchen – welches treffenderweise auch schon als "Guerrillia Cinema“ bezeichnet wurde – ist anders als alle anderen, die ich bisher gesehen habe.
Hauptsächlich in sehr groben Schwarzweiß-Bildern präsentiert, sieht man zu Beginn des Films Aufnahmen einer Mardi Gras-Parade in New Orleans (Mardi Gras ist der Tag vor Aschermittwoch und ist der Höhepunkt der Karnevalsveranstaltungen, die mit Umzügen an diesem Tag enden). Viele Frauen präsentieren ihre Brüste, Leute in schrägen Kostümen sind zu sehen. Plötzlich fliegt eine abgetrennte Hand ins Publikum...
In ZOMBIE! VS. MARDI GRAS sind insgesamt nur ganz wenige Minuten lang Zombies zu sehen. Und es sind keine typischen: Sie laufen öfters brav hintereinander her und tragen (Perlen-)Ketten in ihren Händen...
Goreszenen gibt es nur einige wenige. Wenn beispielsweise einem Ninjakämpfer (nein, in ZOMBIE! VS. MARDI GRAS überrascht kaum etwas...) ein Fuss abgetrennt wird, wird dies immer enorm trashig dargestellt.
Bis auf einige ganz wenige Schauspieler wie John Sinclair, haben nur Kollegen von Karl DeMolay und Will Frank in diesem schrägen Filmchen mitgespielt. Einige Darsteller geben eher Interviews als dass sie wirklich schauspielern.
Noch schräger ist der meist ungewöhnliche und sehr abwechslungsreiche Score.
Ob Kunst, Schwachsinn oder gar Kult, ZOMBIE! VS. MARDI GRAS ist auf jeden Fall ein einzigartiger und unvergesslicher Amateurfilm.