Diener des Bösen Subspecies 1
Der ist schon eine Nummer, der Vampir Radu! Spielt sich daheim in Rumänien auf wie ein Großer Macker, ist aber in Wahrheit gerade mal der kleine Neffe vom Schwippschwager des Grafen Dracula. Und klauen tut er auch noch, er will nämlich Papas Blutstein stibitzen, der kleine Schlingel!
Als Väterchen ihm auf die Finger klopfen will, reißt sich Radu diese kurzerhand ab und sie verwandeln sich in kleine Monster, die ihn aus der vom Papa gestellten Falle befreien.Radu ist jetzt etwas angefressen und rammelt seinem Erzeuger einen spitzen Pfahl ins Gekröse, auf dass dieser einen langen und grausigen Tod sterben möge.
Etwa zur selben Zeit kommen drei kleine Schweinchen, äh Studentinnen, in Radus Heimatgefilden an, um das dortige Brauchtum zu studieren. Sie quartieren sich in einer alten Burg ein, in dessen Nähe sich das Radu'sche Kellerappartement unter einem verfallenen Turm befindet. In der Burg hält sich auch der schmucke Jüngling Stefan auf, ein Bild von einen Mann, auf den die schwarzhaarigen Studentin, deren Name mir jetzt leider entfallen ist, ein Auge geworfen hat. Wenn die wüsste, dass ihr Schwarm erstens ein Halbvampir und zweitens Radus Halb-Bruder ist, dann hätte sie wohl besser zu einen Lore-Liebesroman gegriffen anstatt nach ihm. Stefan und Radu sind sich spinnefeind, da der gute Stefan lieber ein Mensch als ein Blutsauger ist. Als Stefan den sterbenden Vater findet, wird die Wut auf Radu noch größer. Als dieser mit dem Blutstein auch noch ominöse Machtpläne offenbart, ist der Streit am Dampfen, denn Stefan will den Stein lieber zu friedlichen Zwecke nutzen. Durch den Tagesanbruch wird der brüderliche Disput aber unterbrochen.
Radu schlägt in den Arm einer Studentin seine ungeputzten Hauerchen, als diese im Dunkel seines Turms herumtastet. Eine Blutvergiftung in Verbindung mit dem Vampirvirus ist die Folge für das Mädel, welches nächtens noch mal von ihm heimgesucht wird, da er gerne noch weiter an dem barbusig schlafenden Appetithäppchen naschen möchte. Dummerweise wird er von Stefan und seinem Verbündeten, dem alten Victor, dabei gestört. Trotzdem stirbt die Studentin. Radu schnappt sich eine andere.
Da jetzt das Maß endgültig voll ist, ziehen Stefan, sein alter Mentor und besagte schwarzhaarige Studentin los, um die Entführte zu retten und Radu den bleichen Kragen umzudrehen. Es kommt zu einem Showdown im Kellergewölbe eines verfallenen Anwesens. Der Endkampf besteht aus ein bisschen Ringelpietz mit Anfassen, ein paar Todesflüchen, Liebesschwüren und etwas Rumgeballere. Zu guter letzt wird Radu aufgespießt und geköpft.
Ende. (Bis zur Fortsetzung.....)
Naja, ein billiger Film, dem man jede Minute ansieht, dass er fast ohne Budget gedreht wurde. Stellenweise blitzt hier aber etwas hervor, was ihn über die Masse der billig-direct-to-video-Massenprodukte hinaushebt. Einige Originalitäten findet man hier schon, so z. B. ein paar sehr gute "Nosferatu"-Zitate in der Bildsprache. Die Szenen, in denen Radu als Schatten erscheint und wieder verschwindet, sind sehr gut gelungen. Auch das Vampir-Makeup ist herrlich. Mit Blut und etwas nackter Haut wird ebenfalls nicht gespart. Mit den Finger-Monstern hat man auch ein paar Animationen in den Film eingefügt, zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin.
Das Drehbuch ist auch nicht die Krönung, baut aber in Form des Blutsteins mal ein nettes neues Element in das Genre "Vampirfilm" ein.
Gelegentlich hapert es zwar mit der Logik und die Schauspieler (bis auf Anders Hove) sind wohl eher vom Schülertheater ausgeliehen, dafür werden aber gute Bilder von Originalschauplätzen in Rumänien geboten. (Ist ja auch eine rumänisch-amerikanische Coproduktion). Die Kamera ist recht statisch und einige Szenen die bei Nacht spielen sollen, wurden bei Tag gedreht. Auch ist der Schnitt nicht immer ganz logisch aufgebaut. Dafür hat aber der Regisseur zwei oder drei gute Ideen in den Film eingebaut.
Unterm Strich kann man sagen, dass das Filmchen für eine "Full Moon"-Produktion von Viel- und Billigfilmproduzent Charles Band gar nicht mal sooooo schlecht ist und sogar noch drei(!) Fortsetzungen ("Subspecies II- IV") geschafft hat. Hier hat man sogar über alle vier Teile ansatzweise so etwas wie einen roten Faden, bzw. eine leicht aufeinander aufbauende Handlung eingebracht.
Wer Vampirfilme mag, bei dem darf die "Subspecies-Saga" nicht in der Sammlung fehlen.