Englisches Fotomodell mit asiatischen Wurzeln aktiviert per Telefonanruf das Böse, das sich fortan in ihrem Leben breit macht. Es sterben Menschen auf seltsame Weise und auch die Betroffene selbst ist ihrer Haut nicht mehr sicher...
Die Story wirkt auf den ersten Blick ein wenig, als hätte David Cronenberg´s "Videodrom" auf Telefon-Hotline umstellt. Auf den Zweiten wird daraus ein höchst mittelmäßiger Thriller, bei dem sich Kammerspiel und Mysteryhorror die Klinke in die Hand geben. Hauptdarstellerin Charlotte Lewis ist durchaus gewillt, das lahme Drehbuch über die Zeit zu retten, kann mit ihrer One-Woman-Show jedoch leider nicht gegen die Schwächen des lückenhaften Skriptes anspielen.
Altmeister Ruggero Deodato inszenierte mit weitaus mehr Geschick für gestylte Bilder als für echte Suspense. In gewissen Momenten hat mich der Film an den Videoclip "Cradle of Love" von Billy Idol erinnert - das nur so als Seitenvermerk nebenbei. Hingegen versteht es Deodato sogar sehr gut, wohldosierte Schocks einzusetzen, die jedoch so schnell wieder verpuffen wie sie auftaucht sind. In erster Linie ist "Dial: Help" kühler Spät-Achtziger-Chic mit einer verwirrenden Story und längst nicht dem Output an Härte und Unterhaltung, den der Streifen eigentlich haben könnte. Wird ein Mann von lauter herumfliegenden Münzen aus einen Ticketautomaten gekillt, so verlädt das mehr zum Schmunzeln als zum Gruseln.
So ist "Dial: Help" 90-minütiger Leerlauf mit gelackten Bildern und einer ansprechenden Hauptdarstellerin, während sich die Story im ständig im Kreise dreht. Die halbnackte Charlotte Lewis in der Badewanne ist natürlich ein Bild für sich, doch können kurze gelungene Inputs keinen sehenswerten Film herbeibeschwören. Nicht mal halbwegs.